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Über dem Hangang, dem zweitlängsten Fluß in Südkorea, spannte sich in Seoul in achtzehn Meter Höhe die knapp anderthalb Kilometer lange Mapo-Brücke. Man nannte sie die »Brücke des Todes«, weil von ihr schon so viele Selbstmörder hinabgesprungen waren. In der Suizidstatistik der OECD-Länder lag Südkorea seit Jahren ganz vorn, und die Stadtverwaltung hatte aufmunternde Botschaften an den Geländern angebracht und auf der Brücke Notruftelefone angeschlossen, um wenigstens einige Menschen zu retten, aber als Sagong Min-ho von der Brücke fiel, geschah es nicht aus freien Stücken: Zwei Männer hatten ihn von hinten gepackt und hinuntergeworfen.

Einmal im Leben hatte Ricardo López den Perito-Moreno-Gletscher im argentinischen Nationalpark Los Glaciares mit eigenen Augen sehen wollen, und das glückte ihm auch, doch vor der Kalbungsfront im Canal de los Témpanos stieß ihn jemand von dem gemieteten Segelboot über Bord, und das Letzte, was er sah, war die blaue Himmelskuppel über dem Wasser, in dem er ertrank, bevor er darin erfrieren konnte.

In der Herrentoilette des Nightclubs Birra Birra in Piräus starben zur selben Zeit die Nachtschwärmer Castor Michelakos, Kyros Moustakas und Sebastian Frangopoulos an Herzversagen. Das Kokain, das sie geschnupft hatten, war mit Pentachlorphenol, Hexazinon und Strychnin versetzt worden. Um sicherzustellen, daß sie nicht von den Toten wiederauferstanden, kam kurz darauf der Dealer herein und schnitt den Männern mit einem Hirtenmesser die Kehle durch.

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