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Prolog

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Der Rosenpitter

Ein gefährliches Erbe


Gerhard Nattler


Impressum

Texte: © Copyright by Gerhard Nattler

Umschlag: © Copyright iStock.com/pungem

Verlag: VermGes. b.R.

Lessingstr. 1

45896 Gelsenkirchen

Druck: epubli, ein Service der

neopubli GmbH, Berlin

Printed in Germany

Nachdem der alte Toyota schon eine ganze Weile dem Wirtschaftsweg gefolgt war und der asphaltierte Teil des Weges zunächst in einen Schotterweg, dann in einen Sandweg übergegangen war mit dicker Grasnarbe in der Mitte zwischen den beiden Fahrspuren, hält der Fahrer den Wagen an und steigt aus, um sich anhand einer Geländekarte zu orien­tieren. Dann setzt er seine Fahrt noch ein Stück fort, bis er nach einer kleinen Biegung an einen Holzschober kommt, in dem, wie man ihm beschrieben hatte, ein Pferdeanhänger steht und eine Pferdebox eingerichtet ist. Die Box ist leer. Der Schimmel grast einsam auf der Weide. Durch sein Fernglas kann er einige Kühe in der Ferne auf einer Nachbarwiese beobachten, die zufrieden im Gras liegen und wiederkäuen. Der Verschlag ist offen und so fällt sein Blick durch ein kleines Fenster auf der Rückseite des Holzbaus direkt auf das Haus, zweigeschossig, Satteldach, zwei Garagen, große Terrasse mit eingeklapptem Sonnenschirm. Er hat es gefunden, knapp 100 m entfernt. Alles ist ruhig. Kein Luftzug, kein Hauch. Die Vögel haben ihren morgendlichen Gesang unterbrochen, nur ein Specht hat noch seine liebe Arbeit mit dem hohlen Baumstamm einer Kiefer. Alles ist friedlich. Die Morgensonne steht schon am Himmel und erleuchtet direkt die Terrasse, die er gesucht hat. Mit einem Laser misst er die Entfernung: 98,5 Meter. Es stellt ihn zufrieden, dass man heute alles so genau messen kann und der Zufall eine nicht mehr so große Rolle spielt. Er begutachtet seinen Arbeitsplatz, indem er zweimal langsam und mit prüfendem Blick um den Schober herumgeht. Er findet einen alten Holztisch, prüft die Haltbarkeit – zufriedenstellend. Er rückt ihn an die Holzwand des Schobers.

Er klappt den Kofferraum auf und entnimmt seinen altgedienten Werkzeugkasten. Er klettert mit dem Koffer auf das Dach des Schobers und beginnt mit seinen Vor­bereitungen. Zuerst wird das Stativ aufgebaut und auf Stand­sicherheit geprüft. Er ist unzufrieden mit dem Untergrund, das Dach ist uneben und so nicht gerade geeignet für Präzisions­arbeit. Er sieht sich nach geeignetem Material um und findet zwei kleine alte Brettchen, die halb unter einem Heuhaufen verborgen sind, wischt sie mit einem Büschel Heu und danach noch einmal mit seinen feinen Lederhandschuhen ab. Er bläst das letzte Heu fort, wirft einen prüfenden Blick darüber, findet sie gut geeignet. Er legt die beiden Brettchen nebeneinander auf die Dachpappe unter die vier Standbeine des Stativs. Jetzt ist es so stabil, dass es seinen Ansprüchen standhält. Nur die kleine Luftblase oben in der Wasserwaage zeigt ganz nach rechts. Das Einjustieren ist mittels zweier kleiner Dreher, mit denen die Füße etwas weiter aus- und eingefahren werden können, schnell erledigt. Darauf montiert er das Präzisionsgewehr und schließlich das Zielfernrohr. Ziel fixieren, scharf stellen und die Entfernung am Gewehr einjustieren. Alles ist Routine. Jetzt braucht er nur noch zu warten.

Der Rosenpitter

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