Читать книгу Der Rosenpitter - Gerhard Nattler - Страница 7
4. Kapitel
ОглавлениеDas Telefon läutete fünfmal durch.
»Bitte?«
»Wie ist es gelaufen?«
Er erkannte den Tunesier an seiner vom vielen Rauchen heiseren Stimme. »Die Probleme sind beseitigt! Ich musste allerdings etwas härter durchgreifen.«
»Gut. Was ist mit der Ware?«, krächzte der Tunesier und räusperte sich deftig. Sogleich inhalierte er einen weiteren Zug an seiner Zigarette.
»Konnte ich leider nicht herausfinden. Die Puppe hat einen solchen Krawall gemacht, dass ich ihr keine Fragen mehr stellen konnte. Es war für nichts Zeit. Ich musste sie etwas härter anfassen. Dabei ist sie verreckt. Ein unvorhergesehenes Arschloch hat an der Tür gerappelt wie ein Weltmeister und das ganze Hotel in Aufruhr gebracht. Kann froh sein, dass er noch am Leben ist. Wollte ihn auch alle machen, aber als ich ihn packen wollte, ist er auf die Schnauze geflogen. Dann hörte ich aus den Nachbarzimmern schon Gerede und ich habe dann gemacht, dass ich fort kam.«
»Du weißt nicht, wo die Ware ist!?«, brüllte es durch den Hörer, »Weshalb haben wir dich denn dahin geschickt?« Er hustete den Zigarettenrauch aus. Genehmigte sich aber sogleich einen neuen Zug.
»Wie denn? Glaubst du, die Kuh gibt sofort Milch, wenn ich sie melken will? Erst habe ich es mit Streicheln versucht, dann musste ich ihr die Klappe zuhalten, aber das Fräulein gab ja keine Ruhe. Als es dann an der Tür gerappelt hat, konnte ich keine Diskussion mehr starten. Ist selbst schuld, die Ziege. Mit der hätte ich lieber etwas Anderes unternommen.«
»Wo sind denn da die Probleme beseitigt? Jetzt haben wir neue, noch größere! Sorge dafür, dass wir den Standort erfahren. Du kennst ja die Marschrichtung.« Dann fügte er nach einer kleinen Pause hinzu: »Was ist mit dem anderen?«
»Alle! Begnadete Schussposition. Dach, kein Wind, alles ruhig. Ein einziger Puff. Die Karre steht irgendwo in einer Tiefgarage. Der Anzug ist verbrannt.«
»Also kümmere dich kurzfristig um die Ware. Dir ist schon bewusst, wie eilig es ist! Und wie wichtig! Wenn du es nicht schaffst, sind wir erledigt. Du bist der erste, der dran glauben muss! Glaube mir!«
»Wie soll ich das machen? Ich habe doch gar keinen Anhaltspunkt. Ich bin doch in gar nichts eingeweiht. Ich brauche wenigstens ein paar Einzelheiten. Auf jeden Fall brauche ich Unterstützung. Ich kann doch hier niemandem die Knarre an die Schläfe halten. Es wimmelt doch jetzt überall von Bullen.«
»Ich sehe zu, was ich machen kann.«
Der Anrufer wollte schon auflegen, doch dann erinnerte er noch freundlich daran: »Du weißt doch, was passiert, wenn einer seine Aufgaben nicht richtig erledigt. Oder? Ich will dir ja nichts tun, aber was soll ich machen? Es wäre schade um deine Mitarbeit.«
»Ich will mir ja alle Mühe geben, aber der Auftrag hieß: ›auf jeden Fall so schnell wie möglich. Der Kerl darf erst gar nicht sein Telefon in die Hand nehmen‹. Das waren Ihre Worte.«
»Hat dich jemand gesehen?«
»Keiner. Das weiß ich ganz genau. Die tappen völlig im Dunkeln.«
»Dann gib dir Mühe. Vielleicht hat der Sohn inzwischen die Daten. Das darf nicht passieren. Auf keinen Fall!«
»Glaube ich nicht, denn es ist ja alles noch zu frisch. Die müssen die Daten ja erst einmal finden…. Und wenn die einer findet, dann sowieso die Bullen. Ich glaube aber nicht, dass die damit etwas anfangen können. Die Listen sind so verschlüsselt…«
»Jedenfalls darf der Junge nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten. Wenn der erst hier herunter kommt, dann kriegen wir alle Hände voll zu tun. Mache also keine Fehler!«
»Ich kümmere mich.«