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„Sieh dir das an, es ist wie immer!“, knurrte Mo verbittert und zeigte auf den Fernsehapparat. „Sie kommen in unser Land und machen dort, was sie wollen.“

Es war Abend, die Kinder waren bereits in ihren Zimmern, Salah und Mo wollten einen gemütlichen Abend bei einem Spielfilm verbringen, vorher sahen sie die Nachrichten.

Salah schwieg, denn sie kannte die Ereignisse, die ihren Mann aufregten, die ihn manchmal um den Schlaf brachten. Sie wollte ihn nicht noch mehr aufregen. Sie hoffte, dass die Meldung bald vorbei sein würde, Mo sich schnell abregen würde und sie dann doch noch einen stimmungsvollen Abend haben würden.

Aber Mo beruhigte sich nicht. „Sieh nur, sieh nur, die westlichen Teufel kommen in unser Land und töten unsere Leute.“ Er musste Luft holen vor Wut. Dann fuhr er fort. „Entweder sie stehlen unsere Rohstoffe oder sie benutzen uns als Sklaven oder sie töten uns, sieh nur, sie töten unsere Soldaten.“

Salah konnte sich nun nicht mehr zurückhalten. „Aber Mo!“ Sie zeigte auf den Fernsehapparat. „Das sind Kämpfer des IS. Die schlagen Menschen die Köpfe ab, töten und unterdrücken die Menschen.“

Mo sah sie verständnislos an. „Sie befinden sich im Krieg gegen den großen Satan, die USA und den kleinen Satan, Israel und gegen die anderen westlichen Teufel, vor allem die Briten. Sie verteidigen unser Land und unsere Ehre und unseren Lebensraum.“

Salah schüttelte den Kopf. „Das ist nicht in Ägypten, es ist in Syrien, Mo!“

„Es ist unsere arabische Heimat, es sind unsere arabischen und vor allem unsere muslimischen Brüder, Salah! Der IS kämpft für unsere Geschwister im Islam!“ Er sah sie verständnislos an.

Sie kannte diesen Blick, wusste, dass es zu spät war für einen gemütlichen Abend, dass sie alles nur noch schlimmer machen konnte. „Ich gehe lieber ist Bett und lese noch etwas!“

„Ja, geh du nur und ließ eines deiner westlichen Bücher, in denen Unzucht mit Liebe verwechselt wird!“, rief er ihr hinterher.

Sie achtete nicht auf ihn, ging einfach und ließ ihn hilflos zurück.

Der Schläfer

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