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Göppingen (Faurndau) Sankt Marien

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• Ehem. Benediktiner-Kollegiatsstiftskirche. • Ev. Pfarrkirche. • Um 1200–1220 flachgedeckte Säulenbasilika. • Turm über der Westvorhalle 1455. • Reicher romanischer Bauschmuck an Außen- und Innenbau.

Zusammen mit einer kleinen Kapelle in Brenz überließ Ludwig der Deutsche 875 das vermutlich im 9. Jh. gegründete Benediktinerstift seinem Hofdiakon Luitprand, der seinerseits beide Bauten zwanzig Jahre später dem Kloster Sankt Gallen vermachte. Das Mitte des 12. Jh. in ein Chorherrenstift umgewandelte Kloster wurde 1534 aufgehoben


Göppingen (Faurndau), Sankt Marien, Blick nach Osten.

Insgesamt konnten vier, jeweils durch Brand zerstörte Vorgängerbauten ermittelt werden. Mit der Errichtung der bestehenden flachgedeckten dreischiffigen Basilika begann man um 1200–20 von zwei Seiten: Im Osten entstanden der tonnengewölbte Chor mit dem apsidialen Sanktuarium und die beiden östlichen Seitenschiffapsiden, deren südliche seit 1470/80 eine Sakristei ersetzt. Das gotische Fenster in der Chorsüdwand wurde um die Mitte des 14. Jh. eingebrochen. Gleichzeitig mit dem Chor begann man im Westen mit einer Vorhalle, die nach ursprünglichem Plan von Türmen eingefasst werden sollte. Zur Ausführung gelangte davon lediglich die mittige Eingangshalle mit basilikaler Fassadengliederung. Der heutige Turm über der Westhalle von 1341 wurde nach der Mitte des 14. Jh. im oberen Bereich verändert.

Ausnehmend reich fällt der plastische Schmuck am Außen- und Innenbau aus (vgl. Murrhardt und Sankt Johannes in Schwäbisch Gmünd): Unter den Traufgesimsen läuft ein Rundbogenfries um, der teils auf Kopfkonsolen, teils auf solchen mit hängenden Blättern oder Fabeltieren und Masken ruht. Besonders schön gegliedert ist die Hauptapsis, deren reich profiliertes Scheitelfenster ein Löwe auf einem Kragstein ziert. Modernste französische Formen weisen das gestufte Säulenportal im Westen und die Kelchknospenkapitelle in der Turmvorhalle auf. Vermutlich schuf sie ein jüngerer Meister um 1220. Korinthisierende Kapitelle und Würfelkapitelle mit Blattwerk oder Flechtband bekrönen die Langhaussäulen im Inneren. Der gestufte Triumphbogen sitzt auf nachträglich eingepassten Mauerpfeilern auf. Dekorativ verbindet ein Palmettenfries über der Kapitellzone Apsis und Chor.

Die Fresken ebenda dürften um 1250 entstanden sein: Die Apsiskalotte besetzt Christus in der Mandorla, in den gebusten Gewölbekappen des Chores erscheinen die Evangelisten. Etwas später, um 1300, werden die Szenen aus dem Marienleben an den Wänden darunter angesetzt. Weitere Malereifragmente aus der 2. Hälfte des 14. Jh. schmücken die Triumphbogenpfeiler und Zungenmauern.

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