Читать книгу Sklavin am Ohio - Gerwalt Richardson - Страница 14

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VIII

Jerôme blieb bei ihr, jedenfalls die meiste Zeit. Manchmal verschwand er, um zu jagen, manchmal blieb er auch über Nacht weg. Caitlin nahm an, dass er dann in seiner eigenen Behausung schlief, deren Lage sie nicht genau kannte. So offen und umgänglich Jerôme auch zu sein schien – manche Bereiche seiner Vergangenheit und wohl auch seiner Gegenwart schien er nicht bereit zu sein, mit ihr zu teilen. Caitlin verletzte dieses Verhalten mehr, als sie sich anfänglich einzugestehen bereit war, denn sie hatte sich inzwischen heftig in Jerôme verliebt. Er hatte sie ins Leben zurückgeholt, und das in mehr als einer Hinsicht. Seit Jerôme bei ihr war, fühlte sie wieder, es war ihr jetzt erst bewusst geworden, dass sie sich seit Carlow, seit der Sache mit den drei Engländern, weit in eine schützende innere Reglosigkeit zurückgezogen hatte. Nun war Caitlin geradezu in einem Rausch von Sinneseindrücken, die sie zuvor nicht mehr wahrgenommen hatte. Sie genoss den Schnee, die Kälte, den Geruch des Feuers, den Geschmack des Essens. Und Jerôme. Seine Zärtlichkeiten, seine Leidenschaft, seinen Mutwillen. Seine Fantasie. Caitlin war glücklich.

Jerôme war gerade von der Jagd zurückgekehrt und ungewöhnlich einsilbig. Sie aßen fast schweigend, und Caitlin gelang es nicht, Zugang zu ihm zu finden. Jerôme ging nicht weg, er war aber auch nicht wirklich bei ihr. Er saß am Herd und starrte gedankenverloren in das Feuer. Caitlin seufzte und ging schließlich langsam und vorsichtig zu ihm hin. Sie streckte die Hände aus und knetete sanft seine Schultern. Er unterbrach sein zielloses Starren zwar nicht, aber er entzog sich ihr auch nicht, was Caitlin auf eine verquere Art mit Stolz erfüllte.

»Ich will mich dir wirklich nicht aufdrängen, Lieber, aber ich möchte dir etwas Gutes tun. Würdest du dich bitte auf das Bett legen?«

Jerôme brummte undefiniert, sie nahm ihn daher einfach an der Hand und führte ihn zu dem Lager. Dort zog sie ihm behutsam Wams und Hemd aus.

»Leg dich auf den Bauch«, sagte sie sanft.

Nun kniete sie sich neben ihn und begann, ihm mit beiden Handflächen zärtlich über den Rücken zu streichen. Mit Genugtuung stellte sie nach einiger Zeit fest, dass er sich unter ihren Berührungen tatsächlich etwas entspannte. Sie liebte den Farbton und die Weichheit seiner Haut; obwohl er aus dem Süden stammte, war seine Haut fast so hell wie die ihre. Mit den Fingerspitzen zeichnete sie die Linien seiner Rückenmuskeln nach, sein Rückgrat hinunter, bis zum Bund seiner Kniehose. Dann begann sie, seine Schultern und die Muskeln entlang seiner Wirbelsäule zu kneten, so, wie es in irischen Bädern nach dem Schwitzbad üblich war. Einen Augenblick dachte sie schwermütig an die grüne Insel, an das Bad in Drogheda mit seinen erhitzen Kammern, den Wassergüssen, den Abreibungen mit der Bürste, dem gegenseitigen Kneten der erhitzten Haut. Sie seufzte. Undenkbar in diesem wilden Land …

Jerôme lag mittlerweile ganz still, zeigte keine Reaktion auf Caitlins knetende Hände, aber sein Körper war inzwischen weich und entspannt. So drehte sie ihn schließlich auf den Rücken und zog ihm die Hose aus. Er sträubte sich nicht dagegen, aber er half ihr auch nicht dabei. Er hatte den Kopf auf die Seite gedreht und die Augen geschlossen; sein Unterarm lag ihm auf der Stirn und verdeckte teilweise sein Gesicht.

Caitlin beugte sich nun über ihn und hauchte zarte Küsse auf seine Brust, dann auf seinen Bauch. Ihre Fingerspitzen strichen langsam über seine Oberschenkel, außen hinunter, auf der Innenseite wieder hinauf. Jerômes Körper war muskulös, jedoch eher athletisch als massig. Seine Proportionen waren perfekt, eine Statue aus warmer, weicher Haut.

»Gott, wie schön du bist, Lieber!«, flüsterte Caitlin. Behutsam schob sie seine Schenkel mit ihren Knien etwas auseinander und kauerte sich dazwischen. Sein Glied lag schlaff und entspannt schräg auf seinem Schenkel; sie nahm es behutsam zwischen ihre Fingerspitzen.

»Bleib in deinen Träumen und lass mich nur deine stille, dienende Begleiterin sein …«

Zuerst dachte sie, er wäre tatsächlich eingeschlafen, doch dann begann sein Glied fast unmerklich in ihren Händen zu wachsen. Sie liebkoste es in einem zärtlichen Tanz ihrer Finger, und schließlich ging Jerômes Atem hörbar schneller. Caitlin hatte jedoch nicht vor, irgendetwas zu überstürzen. Als seine Flanken zu zittern begannen, verstärkte sie den Druck ihrer Finger nur geringfügig. Jerômes Körper war jetzt gespannt wie die Saite einer Leier, und er keuchte leise. Caitlin betrachtete ihn mit Entzücken. Er hatte die Augen immer noch fest geschlossen, doch seine Lippen standen auseinander, und er stöhnte leise. Die Bauchdecke fest angespannt, sie konnte den Verlauf der einzelnen Muskeln unter der Haut deutlich erkennen, schien er mit seiner Leibesmitte geradezu an ihren zärtlichen Fingern zu hängen. Sie lächelte und bewegte ihre Hände mit sanften, präzisen Bewegungen, suchte seine empfindlichsten Stellen. Jerôme hatte seine Finger in die Felle des Lagers gekrallt, sein Becken hatte längst von der Unterlage abgehoben.

»Etwas mehr, Lieber?«

Er antwortete nicht, trotzdem griff sie nun etwas fester zu. Doch sie liebte diesen Augenblick zu sehr und war noch nicht bereit, ihn aufzugeben. So zog sie ihr Spiel noch ein wenig in die Länge. Jerômes ganzer Körper zuckte nun und war bis zum Zerreißen angespannt. Also gab sie schließlich nach und steigerte ihre Bewegungen zu einem furiosen Finale. Als er sich ergoss, schrie Jerôme, laut und lange. Sie fühlte seinen Samen über ihre Hände laufen, und sie liebte ihn, dass es schmerzte.

Dann, als er schließlich auf die Matratze zurückgesunken war, schmiegte sie sich an ihn und deckte ihn und sich selbst zu.

Jerôme rollte sich zusammen, und sie presste ihre Brüste an seinen Rücken, ihre Scham an sein Gesäß.

»Ich werde dich nie wieder nach etwas fragen, Lieber«, flüsterte sie. »Lass uns einfach zusammen glücklich sein.«

Am Morgen erwachte sie, weil sein Glied stürmisch gegen ihre Hüfte drückte. Sie drehte sich bereitwillig zu ihm um, und er warf sich auf sie und nahm sie voller Leidenschaft.

Der Rest des Winters verlief auf sehr angenehme Weise. Sie hatten immer noch ausreichend Brennholz und genug zu essen, ab und zu erlegte Jerôme ein Wild. Und sie liebten sich, so oft es ihnen möglich war. Caitlin hatte eine improvisierte Schwitzhütte aus aufgespannten Fellen gebaut. In der Esse, die Jean errichtet hatte, erhitzten sie nun große Steine, trugen sie dann zwischen zwei Stöcken ins Haus, in die Fellkammer hinein und schütteten dann Wasser über die heißen Steine, bis der Dampf zischend emporstieg. Sie blieben so lange in der feuchten Hitze, wie sie es nur aushielten, danach stürmten sie hinaus in den Schnee, wo sie sich kreischend herumwälzten wie die Kinder. Caitlin zeigte Jerôme auch, wie er sie mit Birkenreisern schlagen sollte, um ihre Haut zu reinigen und zu durchbluten, und sie war selbst überrascht, wie erregt sie dadurch wurde. Jerôme wiederum hatte hier erstaunliche Fertigkeiten, und wenn sie sich vor Schmerzen und Lust wand, ließ er sie betteln, bis er sie schließlich auf das Lager warf und sie benutzte.

Sklavin am Ohio

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