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Verblendungen

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Die Ursache für Leid, die unheilsame Handlung, hat ebenfalls ihre eigene spezifische Ursache. Eine solche Handlung wird durch Verblendungen (Skt. Klescha) erzeugt. Von den vielen Arten dieser Verblendungen sind die drei Hauptverblendungen Begierde, Haß und Unwissenheit. Diese Verblendungen wirken ausschließlich in unserem eigenen Geist.

Wenn wir unseren Geist beobachten, können wir sehen, wie Begierde oder Anhaftung in bezug auf Wohlstand, Nahrung oder andere Objekte entsteht. Um zu zeigen, wie die Verblendung der Anhaftung zu einer unheilsamen Handlung führt, aus der Leid entsteht, lassen Sie uns als Beispiel jemanden nehmen, der ein starkes Verlangen nach Nahrung hat. Aus diesem Grund tötet die Person ein Tier oder bittet jemand anderen, es für sie zu tun. Es kann ein Schaf sein, eine Kuh, ein Huhn oder irgendein anderes Tier, das gewöhnlich wegen seines Fleisches getötet wird. Zu dem Zeitpunkt, wo das Tier getötet wird, entweder von der Person selbst oder von jemand anderem, den sie gebeten hat, es zu tun, wird das Karma erzeugt. Sobald diese Handlung des Tötens abgeschlossen ist, genau in diesem Augenblick, wird ein Eindruck im Bewußtseinskontinuum hinterlassen. Wenn die Person, getrieben durch ihre Anhaftung, ein Tier, zwei Tiere oder hundert Tiere tötet, wird die entsprechende Anzahl von Eindrücken auf ihrem Bewußtseinsstrom hinterlassen. Obwohl ein karmischer Eindruck formlos und nicht fühlbar ist, bleibt er dennoch auf dem Geisteskontinuum, bis günstige Umstände auftreten, die ihm erlauben, seine leidvolle Wirkung zu erzeugen. Es ist ein bißchen wie elektrischer Strom. Obwohl wir ihn nicht durch die Leitungen fließen sehen können, hat er doch die Kraft, Maschinen anzutreiben.

Wenn eine Person aus Anhaftung oder dem Wunsch nach Reichtum und Besitz stiehlt, wird ebenso gleichzeitig mit dieser Handlung schlechtes Karma erzeugt. Auch hier läßt eine Verblendung wieder eine bestimmte Handlung entstehen, die einen Eindruck im Bewußtseinsstrom hinterläßt und in der Zukunft Leid erzeugen wird. Dies sind zwei einfache Beispiele, wie die Verblendung der Anhaftung Karma erzeugt. Aber wenn Sie gründlich nachdenken, werden Sie noch viele weitere finden. Töten erzeugt negatives körperliches Karma. Andere damit zu beauftragen hat negatives sprachliches Karma zur Folge. Eine Person wird schließlich die Wirkungen solchen Karmas auf ähnliche Weise erfahren.

Geistiges Karma jedoch bedarf keiner körperlichen oder sprachlichen Anstrengung, daher ist es sehr leicht zu erzeugen. Sobald der unheilsame Gedanke auftritt, ist Karma erzeugt. Wenn zum Beispiel eine große Anzahl von Leuten angesichts des Unglücks anderer, sei es nur einer Person oder einer ganzen Nation, große geistige Befriedigung verspürt, erzeugen sie kollektives unheilsames Karma. Dieses Karma hinterläßt einen Eindruck auf dem Bewußtseinsstrom jeder dieser Personen, was dazu führt, daß sie gemeinsam die Wirkung in der Zukunft erfahren werden.

Das war eine kurze Erklärung über individuelles und kollektives Karma und die Art und Weise, wie diese durch die Verblendungen erzeugt werden. Leid entsteht aus Karma, und diese Handlungen werden durch die Verblendungen erzeugt. Daher müssen wir, um dem Leid ein Ende zu setzen, dem Karma ein Ende setzen, und um dem Karma ein Ende zu setzen, müssen wir den Verblendungen ein Ende setzen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Wir brauchen nicht außerhalb von uns zu suchen, um diese Verblendungen zu finden. Sie existieren in unserem Geist und sind Teile seiner Natur. Deshalb ist es sehr wichtig, diese negativen Geistesfaktoren zu erkennen. Wir können uns dadurch mit der Art und Weise, in der sie auftreten und funktionieren, vertraut machen, und schließlich können wir sie beseitigen. Da solche Faktoren in unserem Geist vorhanden sind, müssen wir einen anderen Teil des Geistes dazu verwenden, sie zu beseitigen. Sie können nicht durch äußere Mittel zerstört werden. Selbst wenn wir eine Atombombe auf unsere Verblendungen fallen ließen, hätte es keine Wirkung. Wir würden den Körper zerstören, aber die Eindrücke der negativen Faktoren würden auf dem Bewußtseinsstrom in eine zukünftige Existenz weitergetragen werden.

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