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Einleitung

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Ich freue mich sehr, Sie alle hier zu sehen. Die Tatsache, daß wir zusammengekommen sind, um Dharma zu hören, ist sicher ein Zeichen dafür, daß wir in der Vergangenheit eine Verbindung hergestellt haben. In den kommenden Tagen werden wir versuchen, etwas über das Dharma zu lernen. Ein menschliches Wesen ist eine Verbindung von Körper, Rede und Geist. Aber die hier vor uns liegende Arbeit wird sich hauptsächlich mit dem Geist befassen. Während wir hier beisammen sind, wird es gut sein, einer möglichst disziplinierten Lebensweise zu folgen. Gewöhnlich verbringen wir einen großen Teil der Zeit mit Reden, wobei wir oft das erstbeste sagen, das uns in den Sinn kommt. Solange wir hier sind, wollen wir jedoch versuchen, diese Art von Geschwätz zu unterlassen und nur über Dinge sprechen, die sich auf das Dharma beziehen. Das ist besonders wichtig, wenn wir nach den Unterweisungen in der Lage sein wollen, darüber zu meditieren. Erwarten wir zu dieser Zeit Resultate, dann müssen wir jetzt beginnen, indem wir den Unterweisungen aufmerksam zuhören und unsere Handlungen im Lauf des Tages zügeln. Daher sollten wir nur über Dinge sprechen, die sich auf das Dharma und das, was wir hier tun, beziehen.

Gewöhnlich gehen wir überallhin, wo es uns gerade hinzieht; aber die, die hier im Haus wohnen, sollten während des Kurses hierbleiben. Für die, die hin- und herfahren: bitte versuchen Sie, so wenig wie möglich zu fahren und während dieser Zeit jede unnötige Tätigkeit zu vermeiden. Wenn wir unsere Geschäftigkeit nicht einschränken und uns nicht auf die Unterweisungen konzentrieren, werden wir später, wenn wir zu meditieren versuchen, nicht die gewünschten positiven Ergebnisse erzielen.

Gewöhnlich ist unser Geist mit einer Menge Gedanken beschäftigt. Wir machen viele Pläne und verbringen einen

großen Teil der Zeit damit, darüber nachzudenken. Aber während der Dauer dieses Kurses sollten wir versuchen, unseren Geist unter Kontrolle zu halten und Gedanken zu vermeiden, die nicht mit dem Dharma zusammenhängen. Das wiederum ist wichtig, wenn wir irgendwelche Ergebnisse aus unserer Meditation und Anwendung erzielen möchten.

Wenn unser Körper, unsere Rede und unser Geist zusammenarbeiten und auf die Unterweisungen gerichtet sind, können wir positive Veränderungen erwarten. Sie alle sind hierhergekommen, um Unterweisungen über das Dharma zu hören, und darüber freue ich mich sehr. Während dieser Zeit sollten Sie versuchen, freundlich und rücksichtsvoll zu sein und sich ruhig und friedlich zu verhalten. Da es der Zweck des Dharma ist, allen Harmonie zu bringen, müssen wir damit beginnen, unter uns friedlich und harmonisch zu werden. Es wäre am besten, Sie könnten auch auf das Rauchen verzichten, wenigstens an Orten wie dem Meditationsraum. Für die Dauer des Kurses sollten Sie versuchen, sich Ihrer Anwendung so energisch und hingebungsvoll wie möglich zu widmen. Obwohl wir nur wenige Tage miteinander verbringen können, wenn wir sie auf diese Weise nutzen, werden wir unsere Zeit gut nutzen, und wir können zufriedenstellende Ergebnisse erwarten. Ich werde jeden Tag Unterweisungen geben, und da manche von Ihnen wenig oder keine Erfahrung mit Dharma-Anwendung haben, ist es möglich, daß Sie manches, worüber ich sprechen werde, nicht verstehen. In diesem Fall notieren Sie bitte, was Ihnen nicht klar ist, und wenn nötig, können wir privat darüber sprechen. Auf jeden Fall hoffe ich, daß Sie Notizen machen werden und über das, was gesagt wird, sehr ausführlich nachdenken, anstatt es zum einem Ohr hinein- und zum anderen wieder hinauszulassen.

Beim Hören von Dharma-Unterweisungen sollten Sie daher versuchen, so aufmerksam und so unabgelenkt wie möglich zu sein. Wenn statt dessen Ihre Augen umherwandern und Sie über alles nachdenken, was Ihnen in den Sinn kommt, werden Sie das Gehörte nicht behalten können. Liegt eine Tasse auf der Seite, dann können wir versuchen, was wir wollen, wir werden nie fähig sein, sie mit Wasser zu füllen. Das zeigt die Wirkung oder eher den Mangel an Wirkung, den Dharma-Unterweisungen auf eine zerstreut zuhörende Person haben. Wenn Sie genau zuhören, ist das nächste Erfordernis, daß Sie sich an das Gesagte erinnern und oft darüber nachdenken. So können Sie im Gedächtnis behalten, was sie gehört haben. Gießen wir Wasser in eine löchrige Tasse, dann wird es nur ausrinnen. Das ist wie jemand, der Dharma-Unterweisungen hört, aber sich nicht bemüht, sie sich zu merken.

Der Hauptzweck unserer Dharma-Anwendung ist, von Leid frei zu werden, dem Leid, das uns körperlich und geistig durchdringt. Sie ist nicht ein Mittel, um Ruhm zu erlangen, Reichtum anzuhäufen oder irgendeine andere Art von weltlichem Ziel zu erreichen. Wir sollten den Dharma-Unterweisungen zuhören mit dem Bestreben, unsere Unzufriedenheit zu beseitigen. Jemand, der Dharma anwendet, läßt sich mit jemandem vergleichen, der krank ist. Die Person, die lehrt, ist wie ein Arzt, und das Dharma selbst ist wie die Medizin oder das Heilmittel für die Krankheit. Kurz, es gibt drei Arten, Dharma-Unterweisungen zuzuhören: gut und aufmerksam zuhören, das, was unterrichtet wird, im Gedächtnis behalten und die richtige Einstellung haben.

Im ersten Teil dieser Unterweisungen werde ich über die Vier Edlen Wahrheiten sprechen: die Wahrheit des Leids, die Wahrheit des Ursprungs des Leids, die Wahrheit der Beseitigung des Leids und die Wahrheit des Weges. Im zweiten Teil werde ich besonders auf den Weg des Mahayana eingehen. Diese Unterweisungen werden nicht akademischer Natur sein, sondern auf jenen Aspekten des Dharma beruhen, die für die meisten von uns hier von größtem Nutzen sind. Das ist alles, was ich einleitend sagen möchte.

Schatz des Dharma

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