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Die Ilias: vom Zorn des Achill

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Sei’s drum – fassen wir die Grundzüge der Ilias zusammen:

Die griechischen Belagerer Trojas haben das Mädchen Chryseis erbeutet. Ihr Vater, der Apollonspriester Chryses, sucht das Lager der Griechen auf und bittet um die Rückgabe seiner Tochter. Er ist bereit, reichlich für sie zu bezahlen. Doch der Besitzer des Mädchens, der oberste Heerführer Agamemnon, weist den Priester schroff ab. Der wendet sich an Apollon um Hilfe.

Apollon erhört seinen Priester und straft die Griechen mit einer Pest. Das wiederum ruft Achill auf den Plan, den stärksten Krieger Agamemnons und gleichzeitig seinen gefährlichsten Rivalen. Achill ermutigt den Seher Kalchas, frei heraus zu sagen, warum die Pest wütet – ob es dem Agamemnon passt oder nicht. Und Kalchas, der „heiße Draht“ der Griechen zu den Göttern, sagt gegen den Heerführer aus: Erst wenn Agamemnon seine Chryseis ihrem Vater zurückgebe, werde Apollon seine Pestpfeile im Köcher lassen.

Nun muss Agamemnon also doch seine Chryseis hergeben. Das macht ihn wütend auf Achill, der dem Seher Rückhalt verschafft hat. Agamemnon zahlt dem Achill mit gleicher Münze heim und nimmt ihm seine Kriegsbeute, das Mädchen Briseis.

Jetzt kann die Geschichte ihren Lauf nehmen, die Homer erzählen will: die Geschichte vom Zorn des Achill. Voller Schmerz über den Verlust der Geliebten und maßlos empört über die Demütigung durch den Heerführer, verweigert Achill seine weitere Mitwirkung im Krieg. Dass er nicht mehr mitmacht, sollen Agamemnon und sein Heer so empfindlich wie möglich zu spüren bekommen. Sprich: Je mehr seiner eigenen Landsleute im Krieg sterben, desto besser für Achill.

Das Kriegsglück soll sich nun also von den Griechen ab- und den Trojanern zuwenden. Zeus tut dem Achill den Gefallen, auf Bitten von dessen göttlicher Mutter. Von nun an enden die Schlachten der Griechen regelmäßig in verheerenden Niederlagen. Bis in einer dieser Schlachten ein Grieche fällt, an dem Achill etwas liegt: sein Freund Patroklos. Dessen Tod gibt Achills Zorn eine neue Wendung: Um Patroklos zu rächen, zieht er wieder gegen die Trojaner. Achills Zorn ist erst besänftigt, nachdem er Hektor, den Sieger über Patroklos, getötet und seine Leiche tagelang geschändet hat. Am Ende fügt sich Achill dem Willen der Götter und überlässt die Leiche Hektors dessen Vater Priamos.

Von Homer zu Jesus

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