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Acht Homilien über die acht Seligkeiten Erste Rede: “Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich!” Einleitung.

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Als er die Scharen erblickte, stieg er auf den Berg, und nachdem er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Da öffnete er seinen Mund und lehrte sie, indem er sprach: „Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich!“

Wer unter den Versammelten ist wohl imstande, in der Gefolgschaft des Wortes Gottes1 mit diesem von der Erde, hinweg aus dem Gesichtskreis beschränkter, niedriger Anschauungen, emporzusteigen auf den geistigen Berg erhabenster Betrachtung? Dieser Berg ist jedem Schatten entrückt, der von den nur allzu hohen Erdhügeln des Bösen ausgeht, und läßt, auf allen Seiten vom Strahle des wahren Lichtes beleuchtet, in der reinen Himmelsluft der Wahrheit uns alles ringsumher zu unseren Füßen sehen, was jene nicht schauen können, die in engen Tälern eingeschlossen sind. Die Beschaffenheit und die Größe dessen aber, was man von dieser Höhe aus erblickt, legt Gott durch sein Wort selbst dar, indem es seligpreist, welche mit ihm emporsteigen, und dabei gleichsam mit dem Finger zeigt sowohl auf das Himmelreich und auf das Land da droben als auch auf die Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Tröstung und auf die Verwandtschaft mit Gott, dem Herrn des Universums, dann auf die Frucht ausgestandener Verfolgung, die in der Vereinigung mit Gott besteht, sowie noch auf alles andere, was wir, vom Worte Gottes aufmerksam gemacht, hoch oben auf dem Berge, gleichsam wie von hoher Warte aus mit dem Auge der Hoffnung zu sehen vermögen. Weil also der Herr den Berg besteigt, so wollen wir auf Isaias hören, der uns zuruft: „Kommet, lasset uns emporsteigen auf den Berg des Herrn!“ (Is. 2, 3). Und wenn wir infolge unserer Sündhaftigkeit schwach werden, so wollen wir nach des Propheten Wort die müden Arme und die ermattenden Knie aufs neue stärken (Is. 35, 3). Denn wenn wir auf dem Gipfel angelangt sind, so werden wir dort den finden, der jede Krankheit und Schwäche heilt, der unsere Ohnmacht auf sich nimmt und unser Elend trägt (Is. 53, 4). Wollen daher auch wir zum Aufstieg uns beeilen, damit wir, mit Jesus2 auf dem (aus Ber. lies: „dem“ statt „den“) ersehnten Gipfel angelangt, ringsumher all die Güter sehen, welche das Wort jedem zeigt, der ihm auf die Höhe folgt. Nun, so möge denn Gott, das Wort3, auch für uns seinen Mund öffnen und uns lehren, was zu hören Seligkeit ist.

Essentielle Schriften, Band 2

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