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5.2 Neue flexible Karrieremodelle
ОглавлениеLaut der Deloitte Human-Capital-Trends-2019-Studie[16] werden interdisziplinäre Fähigkeiten zukünftig an Bedeutung gewinnen und Kompetenzen statt fixer Berufsbilder zunehmend in den Vordergrund rücken. Klassische Organisationsstrukturen werden zukünftig von flachen Hierarchien sowie flexibleren Organisationsformen, z.B. mit temporären Teams, abgelöst werden, um auf dynamische Veränderungen flexibel reagieren zu können.
Klassische Karrieremodelle kennen i.d.R. zwei Verläufe: die Managementkarriere und die Expertenkarriere, die beide in einem „Aufstieg“ münden, die aber der Dynamik, mit der sich Organisationen verändern müssen, immer weniger standhalten. Benötigte Kompetenzen und Fähigkeiten verändern sich mitunter ähnlich schnell wie die im Unternehmen genutzten Technologien, was eine ständige Weiterentwicklung und eine strategische Personalentwicklung, welche die benötigten Kompetenzen der Mitarbeitenden auch zukünftig sicherstellt, in den Vordergrund rückt und eine größere Flexibilität von Karrierepfaden, einen Wechsel zwischen Jobs mit und ohne Führungsverantwortung sowie eine größere unternehmensinterne Jobmobilität erfordert.
Von erfolgreichen zukunftsorientierten Unternehmen wird dabei zunehmend der Purpose, also der Sinn der Arbeit und der Beitrag, den Mitarbeitende dazu leisten, stärker in den Vordergrund gestellt als Prestige oder Status durch Funktionstitel. Erfolg und Anerkennung dürfen in solchen Organisationen nicht mehr primär an der individuellen Leistung gemessen werden, sondern sollten der gemeinsame Erfolg des Teams, als wesentlicher Beitrag zum übergeordneten Unternehmenserfolg oder einem positiven gesellschaftlichen Beitrag des Projekts, in den Mittelpunkt gestellt werden.
Diese Empfehlungen gelten generell für alle Mitarbeitenden, unabhängig vom Alter, fordern von Unternehmen aber gerade im Umgang mit älteren Mitarbeitenden und von diesen selber oftmals noch mehr Anstrengung, um diese produktiv und motiviert für solche neuen dynamischen Organisationsstrukturen und schließlich auch Karrierepfade zu gewinnen, bei denen Teamwork, ein flexibles Arbeiten und ein weiter gefächertes Einsatzgebiet der Mitarbeitenden sowie regelmäßiges Lernen im Fokus stehen und weniger lineare hierarchische Karrieren, die oft einige Jahre vor der Pension den Zenit erreichen, was sich auch auf das Gehalt bzw. die Kosten auf Unternehmensseite auswirkt. Möglichkeiten, ältere Arbeitnehmer z.B. auch in reduziertem Stundenumfang und zu reduzierten Kosten sinnvoll und im beiderseitigen Interesse einsetzen zu können, sollten deshalb verstärkt forciert werden.