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Abbildung 2: Agiler Strategieentwicklungsprozess

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Quelle: advyce

Darüber hinaus bietet das frühe Verproben von strategischen Maßnahmen die Chance, Feedback aus dem Markt in die kontinuierliche Strategieentwicklung aufzunehmen und technologisch beeinflusste Szenarien fein zu justieren oder aber ganz zu verwerfen.

Will ein Unternehmen Markt- und Technologiekompetenz erfolgreich kombinieren, so benötigt es gegenüber klassischen Profilen in der Strategieentwicklung im Konkreten zwei neue Mitarbeiterprofile. Zum einen technologieaffine Mitarbeiter und zum anderen Mitarbeiter, die Marktmechanismen und Technologiepotenziale schnell verstehen und in marktreife Geschäftsmodelle übersetzen können. Die technologieaffinen Mitarbeiter bringen entweder einen ingenieurswissenschaftlichen Hintergrund oder IT-/informatikgeprägten Werdegang in ihre Rolle ein. Sie können als Technologie-Scouts idealerweise ein breites Wissen über relevante Technologien, gepaart mit einer soliden Marktkenntnis über aktuelle technologische Entwicklungen und Marktakteure in den Strategieprozess einbringen. In den allermeisten Fällen sind diese Profile allerdings nicht in den eigenen Entwicklungsabteilungen zu finden.

Neben den Technologie-Scouts benötigt ein Strategieteam zur umfassenden Entwicklung neuer Geschäftsansätze eine ganze Reihe von kreativen Mitarbeitern und Querdenkern, die Know-how im Bereich „Business Modelling“ mitbringen – Know-how, welches sowohl ein breites Spektrum an möglichen Geschäftsmodellen, aber auch die praktische Umsetzung dieser Modelle abdeckt. Diese Stellen werden idealerweise mit externen Kandidaten besetzt, um sicherzustellen, dass im Unternehmen etablierte und akzeptierte Konventionen und Routinen konsequent hinterfragt werden.

Die Analyse des relevanten Marktes ist fester Bestandteil tradierter Strategieprozesse. Im Kontext der oben geführten Diskussion wird schnell deutlich, dass Relevanz hier neu definiert werden muss. Nicht nur der Markt, in dem ein Unternehmen heute tätig ist, ist für die Strategiefindung entscheidend, vielmehr muss die Breite der Marktdefinition erweitert werden. Typischerweise analysieren Unternehmer den Markt, in dem sie heute tätig sind, und die Wettbewerber, die sie mit vergleichbaren Produkten und Dienstleistungen antreffen.

Micheal E. Porters „Five Forces“ folgend, verkennen sie dabei insbesondere die Kraft der Substitution. So verkannten bspw. Hersteller von stationären Gasturbinen zur Energieerzeugung lange die Konkurrenz durch Gasmotoren, welche modular verschaltet sehr schnell große Leistungsklassen bedienen können, mit Vorteilen insbesondere im immer wichtiger werdenden Teillastbereich.

Die Erweiterung des Analyseraumes bringt naturgemäß neue Anforderungen an die Fähigkeiten der Mitarbeiter mit sich, sich in unbekannte Märkte und Marktakteure einzuarbeiten und relevante Kennzahlen zu ermitteln bzw. abzuschätzen. Nicht zuletzt gilt es in enger Zusammenarbeit mit den Technologie-Scouts, die Relevanz von technologischen Umbrüchen für das eigene Unternehmen zu bewerten.

Strategie und strategisches Management

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