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3.5 Fazit

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Die vielfach diskutierten so genannten Schnittstellenprobleme im Gesundheitswesen haben dazu geführt, dass immer lauter gefordert wird, die starren Sektorengrenzen (insbesondere zwischen ambulanter und stationärer Versorgung) endlich aufzubrechen und zu überwinden. Der Vereinheitlichung der bislang sektoral getrennten Vergütungssysteme wird hierbei häufig eine Schlüsselrolle zugeschrieben.

In diesem Zusammenhang sollten zwei Problembereiche klar voneinander getrennt werden: das Problem einer unzureichenden Ambulantisierung von stationär erbrachten Leistungen einerseits und das Problem einer mangelnden patientenorientierten Koordination bzw. Integration von Leistungen unterschiedlicher Versorgungsbereiche. Im ersten Fall geht es um das Ziel der Kosteneffizienz der Versorgung bei eher leichteren, nicht (mehr) krankenhausbedürftigen Fällen. Im zweiten Fall fehlt es an dynamischer Effizienz, d. h. an innovativen Versorgungsmodellen für Patienten mit überdurchschnittlich komplexer Morbidität bzw. (auch zeitlich) umfassenderem Versorgungsbedarf.

Die Schaffung eines vereinheitlichten Systems der Vergütung ambulanter und stationärer Leistungen ist beispiellos und wäre eine größere konzeptionelle Herausforderung, jedoch letztlich nicht notwendig bzw. nicht zielführend, um den o. g. Schnittstellenproblemen zu begegnen.

Für einen Großteil der Patienten funktioniert die sektorale Trennung der Gesundheitsversorgung. Notwendig ist eine sektorenübergreifende Versorgung für bestimmte Patientengruppen (etwa mit chronischen/mehrfachen Erkrankungen und abwechselnd ambulant/stationären Episoden). Hierfür braucht man neue Vergütungsmodelle, man muss aber nicht die bestehenden Vergütungssysteme über den Haufen werfen.

Intersektorale Versorgung im deutschen Gesundheitswesen

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