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14. Kult der Penaten
Оглавление1. Auch was die Penaten sind, will ich darzulegen suchen, damit nichts von mir ausgelassen «scheine. Diejenigen, welche» das Leben «für nichts anderes ansehen», als die Möglichkeit zu essen und zu trinken, haben sich diese Götter in ihren niedrigen Begierden ersonnen, indem sie die Nahrung des Leibes, welche durch die täglichen Mahlzeiten zugeführt wird, zum Wohle der Menschen mit diesem Namen vergöttert haben. Weil durch die Mahlzeiten die körperliche Schwäche gestärkt wird, bestimmten sie die Nahrungsmittel zu ihrem einzigen Gott, unkundig der Wahrheit des göttlichen Ausspruches. 2. Als nämlich der Herr Jesus Christus, für unser Heil besorgt, mit dem Teufel in göttlichem Ringen um seine Majestät stritt und zugleich, um die Menschheit, die er angenommen hatte, aus dessen Schlund zu erlösen, schlug er ihn durch folgende Antwort. Als der Teufel zu ihm sagte: „Wenn Du der Sohn Gottes bist, so mache, daß diese Steine Brot werden“, gab ihm der Herr zur Antwort: „Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte Gottes“. Da sie also das Wesen des Menschengeschlechtes mißkennen, haben sie die täglichen Mahlzeiten unter diesem Namen vergöttert. Denn alles, was die Menschen essen, wird „penus“ genannt: daher sind auch die Vorratskammern11 , daher auch die Penatengötter von verworfenen und niedrigen Menschen in erbärmlicher Weise zusammengedacht worden. Lernt aber, was die Vesta ist, damit ihr nicht glaubt, sie sei etwas Altehrwürdiges oder mit höchstem religiösem Schauer entdeckt worden. Sie ist das häusliche Feuer, welches im Herd dem täglichen Gebrauch dient. Daher soll sie Köche zu Priestern haben, nicht elende Jungfrauen, welche die Loderasche eben dieses Feuers hintansetzen und dafür ihren Körper preisgeben und zur Sünde gezwungen werden, oder, falls sie in der Jungfräulichkeit verharren, Ehre und Würde eines ruhmvollen Namens einbüßen.