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5. Töricht ist endlich die göttliche Verehrung des Feuers

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1. Die Perser und die Magier alle, welche innerhalb der Grenzen des persischen Gebietes wohnen, geben dem Feuer den Vorzug und glauben das Feuer allen Elementen voranstellen zu sollen. Sie teilen deshalb das Feuer in zwei Kräfte, indem sie seine Natur auf die beider Geschlechter übertragen und mit dem Bildnis eines Mannes und Weibes die Wesenheit des Feuers bestimmen. Und zwar stellen sie das Weib mit dreigestaltigem Gesicht dar und bringen an ihm ungeheuerliche Schlangen an. Das tun sie deshalb, damit sie nicht mit ihrem Stammvater, dem Teufel, irgendwie in Widerspruch stehen, sondern damit ihre Göttin durch ihr Schlangengewimmel mit den berüchtigten Abzeichen des Teufels geziert werde. 2. Wenn sie aber den Mann als Viehdieb verehren, übertragen sie dessen Kult auf die Macht des Feuers, wie dessen Prophet uns mit den Worten überliefert hat: Μύστα βοοκλοπίης συναλέξιε πατρός ἀγαυοῦ (Eingeweihter der Rinderstehlerei, Mithelfer des erlauchten Vaters) . Ihn nennen sie Mithras, vertrauen aber seinen Kult verborgenen Höhlen an, um so immer, in die düstere, schauerliche Finsternis versenkt, der Gnade eines glänzenden und hellen Lichtes aus dem Wege zu gehen. O wahrhaftige Weihe einer Gottheit! O verwerfliche Erfindung und barbarische Einrichtung! Du hältst den für einen Gott, dessen Verbrechen du eingestehst. Warum preist ihr also, die ihr behauptet, es würden in diesen Tempeln die heiligen Kulte der Magier regelrecht nach persischem Gebrauche ausgeübt, nur diese Gebräuche der Perser? Wenn ihr dies des römischen Namens wert erachtet daß ihr den heiligen Kulten der Perser, daß ihr den Gesetzen der Perser dienstbar seid […] welche mit einem Schild bewaffnet, mit einem Panzer bedeckt auf dem Gipfel der höchsten Burg heilig gehalten wird. 3. Der dritte Teil (das zweite Dritteil? Ζ) ist der, welcher in rauhen und verborgenen Wäldern die Herrschaft über die Tiere des Feldes erlangt. Der letzte Teil dieser dreifachen Anordnung ist der, welcher die Wege der Ausschweifung, welcher verwerfliche Gelüste, welcher die Lockungen einer verkehrten Begierlichkeit kundtut. Deswegen weisen sie den einen Teil dem Kopf zu, daß er den Zorn des Menschen gewissermaßen zu «enthalten» scheint. Den andern verlegen sie ins Herz, daß es den Wechsel der verschiedenen Gedanken, welche wir in vielfältiger Aufmerksamkeit fassen, nach Art von Wäldern zu enthalten scheint. Der dritte Teil wird in die Leber versetzt, wo die böse Begierde und die sinnliche Lust entsteht. Dort erregt nämlich die vereinigte Fülle der zeugungskräftigen Samen in natürlichen Trieben leidenschaftliches Verlangen. 4. Was nun diese Einteilung bezweckt, beachtet genau, damit die wahrheitsgemäße Erklärung leicht die Erfindung bekämpfe. Wenn die Seele zerteilt und ihr Wesen nach der verschiedenen Art ihrer Wirksamkeit auseinander gerissen wird, beginnt sie, mit Zerstörung ihrer Beschaffenheit zu sein, was sie «nicht» gewesen war. Etwas anderes ist nämlich der Verstand, etwas anderes der Zorn, etwas anderes die Begierlichkeit. Diese Einteilung löst also die Seele auf und bringt infolge dieser Abtrennung den größten Verlust mit sich und nicht wahrt sie ihre ungeschmälerte Gestalt und Form, wenn sie in drei verschiedenartige getrennt und zerteilt wird; sie wird, um es richtiger zu sagen, infolge dieser Teilung sterblich. Denn alles, was geteilt werden kann, ist ein Körper. Ein Körper aber ist notwendigerweise sterblich. Wenn also die Seele zerteilt wird, ist sie ein Körper; wenn sie ein Körper ist, ist sie ebenfalls notwendigerweise sterblich. Treffliche, famose Erfindungen dieses Irrwahns! Den größten Gefallen erweist uns diese göttliche Weihe: wir lernen aus diesen Lehren und Kulten, daß die Seelen sterblich sind.

Frühchristliche apologetische Schriften

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