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17.

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1. Laßt euch auch, allerheiligste Fürsten, auch über die Namen der Götter belehren, wie sie zusammengesetzt sind. Das Licht, welches den Menschen auf Geheiß Gottes die Finsternis verscheucht und den Tag wiederbringt, welches in einem Zeitraum von zwölf Stunden seinen regelrechten Lauf nimmt, wollen sie Sol genannt wissen, nicht weil es allein14 ist, wie einige glauben, da ja dort der Himmel ist und der Mond und sehr viele andere Gestirne, die wir sehen, von denen einige gleichsam angeheftet und angewachsen an dem beständigen und einmal eingenommenen Platze leuchten, andere am ganzen Himmel zerstreut unstete Bahnen in bestimmten Irrfahrten durchmessen, sondern deswegen wird es Sol genannt, weil es15 nach seinem Aufgang allein leuchtet, während die übrigen Gestirne verfinstert werden. 2. Auch die Luna – gleichbedeutend mit Lucina – hat vom nächtlichen Licht16 den Namen erhalten. Sie wollen einige auch Diana genannt wissen, weil sie bei Nacht leuchtend den Menschen sozusagen einen anderen Tag17 schaffe. Diejenigen, welche das Meer durchschwimmen, wollten vom Schwimmen18 den Neptun benannt haben, also, indem sie einem Namen Wesenheit zudachten, nach dem, was sie gerne zu tun pflegten. Alle Erdengewalt und Natur nennen sie Vater Dis, weil es die Natur der Erde ist, daß alles in sie zurücksinkt und wiederum aus ihr entstammt und hervorgeht, ein Umstand, der die Wohlhabenheit und den Reichtum19 der Erde kundgetan hat, 3. Das Wesen der Früchte wollen sie Proserpina nennen, weil die Früchte den Menschen, wenn man sie zu pflanzen beginnt, nützen20 . Die Erde selbst nennen sie Ceres, indem sie diesen Namen von den Früchten, die sie tragen soll21 , entlehnt haben. Von den Kriegsfällen hat Mars22 seinen Namen erhalten, weil er große Wendungen herbeiführe23 . Minerva ist in ähnlicher Weise ein kriegerischer Name, weil sie entweder schädige24 oder drohe25 . Die Schönheit26 der Menschen wurde Venus geheißen. Den Namen Apollon haben sie mit einem griechischen Wort aus den menschlichen Unfällen ersonnen, da er alles ihm Anvertraute verliere oder verderbe. Auch die Sonne nennen einige Apollon, weil sie täglich beim Untergang den Schein ihres Lichtes verliert; verlieren aber heißt auf griechisch „apollin“. 4. Ihr seht, wie «diese» ersonnenen und erdichteten Götter ein verworrener Irrwahn ausdenkt, wie einem Altweiber-Aberglauben Gestalten und Namen unserer Götter entstammen. Doch all das hat die Wahrheit entdeckt und gesunde Sinnesweise herausgefunden, damit nach Erforschung und Entdeckung alles dessen, was ein ruchloser Irrwahn verborgen hatte, die Wahrheit neu geboren aufleuchte. All dies flößte nämlich, erst in übler Weise erdichtet, zunächst den Sterblichen Schrecken ein, dann erwuchs, nachdem die Neuheit sich verloren, für die gleichsam von langer Krankheit genesenen Menschen aus der Bewunderung eine Art Verachtung. So wagte allmählich der Geist, was er anstaunte, sorgfältig zu erforschen, und sofort entsandte er in die Geheimnisse erdichteter und törichter Wahnideen seinen scharfsinnigen Verstand. Hierauf stellte er infolge fortdauernden Überdenkens des Verborgenen die Beschaffenheit heraus und gelangte zu den Ursachen, so daß das Menschengeschlecht die elenden Erdichtungen heidnischer Religionen zunächst kennen lernte, dann verachtete und fürs dritte zurückwies.

Frühchristliche apologetische Schriften

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