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7.6.3 Friesisch im Theater

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Das friesische Theater kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Den Beginn der friesischen Literatur markiert 1809 die Komödie „Der Geitzhals oder der Silter Petritag“ des Küsters und Navigationslehrers Jap. P. Hansen auf der Insel Sylt. Nachdem Laienspielgruppen viele Jahre sowohl auf den Inseln als auch auf dem Festland aktiv waren, finden Theatervorstellungen heute häufiger auf dem Festland statt. Im Andersen-Haus in Risum-Lindholm wird zum Beispiel alljährlich eine friesische Komödie von der sehr beliebten Theatergruppe Frasch Klüüs (‚Friesischer Vorhang‘) mehrmals aufgeführt.1

Um die friesische Theater-Arbeit zu modernisieren und zu professionalisieren, wurden 2004 erstmalig Seminare für Laienspieler und -spielerinnen abgehalten (Arfsten 2004). Ein Jahr später trat bei der Friisk Foriining erstmalig die Jugend-Theatergruppe Dolores auf. 2014 fand als Novum ein friesisches Musical in Niebüll statt, und 2016 wurde der Verein Et Nordfriisk Teooter (‚Das Nordfriesische Theater‘) gegründet, der „das Potenzial besitzt, eine Schlüsselrolle in der nordfriesischen Kulturarbeit einzunehmen“ (Bosse 2017) und der 2017 ein modernes Theaterstück in Leck aufführte. Im selben Jahr folgten zwei weitere Stücke (Hoop 2017) und 2018 das zweite Musical (Nommensen 2018). Interessant ist hier nicht nur die neue, moderne Ausrichtung des Theatervereins, sondern auch die Tatsache, dass die Initiatoren und Schauspieler und -spielerinnen zu einem guten Teil „new speakers“ der friesischen Sprache sind. Theater gilt jedenfalls als geeignetes pädagogisches Instrument für den Spracherwerb (Hilpert 2005).

Auch in der Schule wird oft Theater in Form von Sketchen bei festlichen Anlässen aufgeführt und auf Sylt findet am Ende der winterlichen Volkshochschulkurse ein Abschlussabend mit friesischem Puppenspiel statt (Jessen 2016).

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