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„HIER ISCH EIGENTLICH NATURSCHUTZGEBIET UND DA DARF EIGENTLICH GAR NIX HIN.“

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Ich sehe auch grad an der Wand steht „BOV“.

Dennis: Ja, des steht für „Big Old Village“, also Großaltdorf, der Ort hier.

Florian: Des isch wie so ’ne Marke sozusagen.

Wie so ’ne Eigenmarke, okay. Und vorhin habt ihr gesagt, dass der Platz hier auch was Besonderes wäre.

Dennis: Ja, weil der Bauwagen isch ja da halber in der Hecke drin.

Tim: Ja, eigentlich ischs subber hier, aber leider ischs halt net erlaubt.

Dennis: Also wir haben Probleme mit der Stadt.

Tim: Hier isch eigentlich Naturschutzgebiet und da darf eigentlich gar nix hin. Ham mer aber au erscht im Nachhinein erfahren. [Gelächter] Wir ham den Bauer wegen der Wiese gfragt, der die pachtet hat, und der hat gsagt: „Ja klar, machet!“, und dann ham mer’s hier hingschdellt, und dann ham mer schnell bemerkt, dass der Bauwagen arg klein isch. Dann sim mer halt auf die Idee komme, draußen noch ’ne Terrasse, so wie ’ne Veranda hinzubaue. Wir ham Holz besorgt, hat alles subber klappt, dann ham mer halt des Ding da hinbaut und kurz bevor mer fertig waren, hing dann ’n Zettel dran, dass mer ’ne Anzeige bekommen haben und dass des alles bis in einer Woche wieder weg sein muss.

Die Veranda oder alles?

Zusammen: Alles!

Tim: Komplett weg. Und dann hat mein Vadder damals mit dem Typ vom Amt telefoniert. Und dann meinte er, bis wir ’n neuen Platz gfunden haben, köm mer den Bauwagen hier stehe lasse.

Maxi: Aber eigentlich ohne Partys. [Gelächter]

Tim: Da wir erschd letztens ’ne Party gmacht ham, steht der Wohnwagen jetzt au hier. Normalerweise fahrn wir den dann immer weg, auf ’ne Wiese von uns, stellen den da hin, und wenn wir Party machen, fahrn wir den dann wieder her.

Dennis: Ja, die isch au bissl zum Umbauen, die Wiese. Wir ham da angefangen, den umzubauen. Immer wenn irgendwas kaputt war, wird er umbaut.

Florian: Aber so ’ne Dauerlösung isch des au nicht, immer alles hin und her zu fahren.

Dennis: Vor allem, der überlebt den Weg hier hoch eh net. Man sieht des ja au, dass der au nemme so im neuschden Zustand isch und au hier und dort mal bissle was quietscht. Des isch immer ’ne Tortur, den einmal im Monat hier hochzufahren.

Wie kriegt ihr den dann immer hoch und runter?

Dennis: Der hat vorne ’ne Anhängerkupplung. Und dann mit’m Auto.

Moritz: Oder Bulldogger.

Dennis: Isch halt bissle kritisch wegen der Wiese. ’s Auto rutscht manchmal bissle rum, wenn’s nass ist.

Florian: Die Stadt hat uns ja Ende Dezember oder so versichert, dass die mal nachm Platz für uns gucken. Jetzt wart mer halt noch auf ’ne Antwort.

Tim: Ja, des klappt net so wirklich.

Dennis: Die sagen viel, aber machen halt nix.

Tim: Dann stehen sie ja in der Verantwortung. Des funktioniert eigentlich gar net.

Florian: Die wollens au net so. Aber wir haben Namen.

Tim: Auf WhatsApp hab ich’s.

Dennis: Ja, wir sind mit’m Ortsvorsteher hier gut. Also d’ Stadt weiß auf jeden Fall Bescheid, dass des hier so steht und wie unsre Situation grad isch. Des isch alles abgsprocha. ’s isch nix irgendwie unterschrieben worden nach dem Motto: „Ja, des isch jetzt geduldet.“

Tim: Ich geh ungefähr alle zwei Wochen oder jede Woche zu dem runter und frag mal, wie’s ausschaut. Des geht ihm, glaub, scho ziemlich aufn Sack …

Wie lange macht ihr hier denn schon mit dem Bauwagen rum?

Moritz: Letztes Jahr im März ham mer den Bauwagen kauft. Dann ham mer den umbaut, also die Bodenplatten rein, dann die Bar.

Maxi: ’s hat ’n Ofen drin, Decke ham mer.

Moritz: Wir ham halt ziemlich viel umsonscht kriegt. Dann ham mer des glei in ’ner Zimmerei machen können. Die Tochter isch ja au bei uns im Bauwagenteam.

Und ihr Vater hat euch das dann alles besorgt?

Moritz: Ja, des waren alles Reschde von dem und hat hier perfekt reinpasst.

Florian: Der hat uns des au schön zugesägt.

Dennis: Des Sofa isch deins, oder?

Moritz: Ja.

Dennis: Oder die Matratzen grad, wo ihr drauf hockt, die ham mer au zammagschnitten. Auf jeden Fall isch des au immer ’n bissle so ’n Problem, des ganze Zeug zu besorgen. Des dauert halt au immer, also man hat ja net immer direkt alles da, und dann muschs au wieder abholen. Und des Problem war ja au, dass net alle 18 sind. Und dann immer Mama oder Papa fragen und dann Anhängerkupplung … dies und das … Hat halt scho seine Zeit braucht.

Haben euch eure Eltern dann dabei unterstützt?

Alle: Ja, voll und ganz.

Fanden sie das auch ’ne gute Idee von euch?

Tim: Ja, dann sim mer wenigstens net die ganze Zeit daheim. Man muss auch dazusagen, unsere Väter hatten früher au ’nen Bauwagen hier.

Also quasi Tradition bei euch?

Moritz: Des isch jetzt der Dritte, wo hier steht.

Florian: Allgemein kriegen wir au positive Rückmeldung, weil viele des einfach cool finden, dass wir hier was machen.


Tim: Wenn hier irgend was stattfindet, dann isch hier echt voll.

Dennis: Vor allem nach der letzschden Party ham mir au irgendwelche Leude, die ich kenn, so gsagt: „Ey, hab gehört, da war voll die geile Bauwagenparty, köm mer da vielleicht au komme?“ Dadurch wächst halt au die Gruppe. Des isch zwar gut, aber au net so prickelnd, wenn da halt nachher 200 Leude vor der Haustür stehen und halt au bissle randaliert wird. Des kann man au net kontrollieren.

Ist denn auch schon mal irgendwas kaputtgegangen hier nach ’ner Party?

Dennis: Ja, halt Flaschen lagen dahinten überall.

Moritz: Der komplette Boden isch scho rausbrochen gwesen …

Dennis: Ich hab mal meine Anlage da ghabt, die isch au bissle draufgangen.

Tim: Aber im Großen und Ganzen hält sich’s in Grenzen.

Dennis: Und den Müll am Tag danach räumen wir immer auf. Da sind alle wieder vom Bauwagenteam da, und dann räum mer alle zammen auf.

Florian: Also es gibt hier immer was zu tun.

Dennis: Des isch ja jetzt au net nur so zum Party machen. Wir treffen uns auch immer privat, grillen hier zum Beispiel und machen abends was zammen. Einfach zum Abhängen.

Wie oft ungefähr in der Woche?

Dennis: [lacht] Also wir haben letzte Woche zweimal grillt.

Zusammen: Wir sind faschd jeden Tag da.

Dennis: Vor allem, weil’s hier glei ums Eck isch.

Florian: Des ischs Gute.

Was macht ihr hier so außer grillen?

Maxi: Party.

Dennis: Einfach abends treffen, hier hocken, weil du halt einfach so ’n Platz hasch, wo du rumgammeln kannst. Wir ham hier ja au Musik und alles. Wir ham ’n Heizstrahler. Dann wirds hier auch echt ganz gemütlich, ich hab hier auch scho pennt.

Moritz: Oder wir ham Strom, und ham au scho so Fifa-Turnier oder so gmacht. Fernseh hochtragen und die PS4.

Florian: Da machts sich bezahlt, dass wir ’n Elektriker dabeihaben.

Tim: Ja, ich hab ’n Solar aufs Dach baut. Und mit der Autobatterie funktionierts Licht und die Musik.

Dennis: Ja, Solarbatterie isch halt grad gut hier aufm Land, weil dem sein Onkel isch Bauer …

Tim: … ja, wenn die kaputtgehen, wechselt der die, also versicherungstechnisch, aber die gehn trotzdem noch …

Moritz: … und dann köm mer die ham, für umsonst.

Dennis: Und da geht ordentlich Strom rein, also wir können den ganzen Bauwagen zwei Tage, zwei Nächte betreiben … also geht scho.

Florian: Was au immer wieder ’n Vorteil is: Manchmal kommen die andern mit ihrem eigenen Freundeskreis, wenn die andern ausm Bauwagenteam jetzt net da warn.

Aber es sollte schon immer einer von euch dabei sein?

Zusammen: Ja ja, klar.

Florian: Des isch die Regel, ist ja auch alles abgeschlossen.

Ihr habt alle ’n Schlüssel?

Tim: Genau.

Florian: Isch au nötig, weil wir hatten au schon mal ’n Einbruch, vor ’nem viertel bis halben Jahr.

Dennis: Des seh mer, wenn wir nachher in Bauwagen gehen. Die Tür hängt komplett schräg, weil die des irgendwie aufbrochen ham, und dann ham se unsren ganzen Alkohol klaut. Natürlich waren des net so ganz die cleveren Füchse und ham noch ’n Golfschläger mitgehen lassen und ham dann irgendjemand von unsren Freunden ’n Snap davon geschickt.

Also wisst ihr quasi, wer das war?

Dennis: Ja, wir ham au den Alkohol wieder bekommen, sogar noch ’ne extra Flasche.

Moritz: Als Entschuldigung sozusagen. Die hatten Respekt.

Maxi: Auf Partys halt, wenn’s richtig abgeht.

Dennis: Hier laufen ja die ganze Zeit Leude mit Hunden rum.

Florian: Was au net so cool isch, da tun welche ihre Hundescheiße in die Tüte und dann tun ’se die uns in d’ Feuertonne werfen.

Dennis: … da kann mer aber halt au nix machen. [alle lachen] Wir hatten aber au scho die Idee, dass wir ’ne Wildkamera aufhängen, nach dem Einbruch.

Tim: Die liegt scho daheim.

Florian: Also ein Jahr wird der Bauwagen ja jetzt schon …

Dennis: … dann brauch mer ’ne Einjahresparty. Aber net so wie letztes Mal. [alle lachen] Also letztes Mal ging des bissle in die Hose, was Finanzen anging, weil da halt wild einkauft und net wirklich drüber nachgedacht wurde. Aber sonst haben wir ’ne WhatsApp-Gruppe. Da wird halt checkt, was wir noch alles da haben, was wir brauchen und was gut verkauft wurde …

Florian: Wir ham auch so ’ne Lischde. Wir schreiben jede, wirklich jede Ausgabe auf und dann kann mer immer nachschauen …

Dennis: Und dann wird halt einkauft. Wir müssen aber halt au gucken, dass wir no’ genug Geld ham, um dann den Wohnwagen noch zu richten, falls was passiert.

Tim: Aber des mit dem Verkaufen …

Dennis: … was reinkommt isch halt ’ne Spende.

Also wie bei ’ner Geburtstagsparty, wo man dann zum Geburtstag was spendet bzw. schenkt?

Tim: Genau.

Dennis: Na ja gut, wir geben ja eigentlich nur Bier und das nur an 16-Jährige raus, aber wir müssen ja au irgendwie gucken, dass des hier erhalten bleibt. Und wir sind ja nicht die einzigen, die so Partys mit „Verkauf“ machen.

Tim: Ja, wer hat des denn noch net gmacht? Wenn jemand kommen würde, dann ham mer halt ’ne Spendenkasse.

Florian: Es hängt keine Preisliste aus.

Moritz: Es war au nur einmal Polizei da.

Dennis: Des war zum Glück nur, wo wir hier zu viert rumgegammelt haben. Wir ham gegrillt und Shisha geraucht. Da warn wir no alle minderjährig. Da hat die Polizei halt die Feuertonne gsehen, da ham se au erst mal rumgstresst, weil da brauchsch Sicherheitvorkehrungen, dass da net irgendwie der Wald abfackelt. Des war komplett sicher, wir ham au Wasser immer da und alles …

Maxi: Wir ham ’nen ganzen Kanischder …

Moritz: Wir ham sogar Feuerlöscher da …

Dennis: Die ham halt dann die Feuertonne durchguckt und Tim wollt dann noch die Shisha wegbringen, des hat d’ Polizei natürlich gsehen und isch halt direkt hinterhergschprintet.

Tim: Ja, was wollet se machen?

Dennis: Die ham halt Personalien aufgnommen und des wars …

Moritz: Des war aber alles nur, weil’s zu laut war hier und der Hausmeister d’ Polizei grufen hat …

Dennis: Der von der Schule, der wohnt da …

Florian: Des isch unser größter Feind …

Tim: Wir besprechen jetzt immer vorher mit dem, wenn wir uns hier treffen, bissle größer halt, dass er des dann weiß, und zurzeit gibt er eigentlich immer sein okay.

Maxi: Damals, wo die Anzeige kam, warns, glaub, zwei Leute, die uns anzeigt ham, und es war einmal der Hausmeister und die andre Person wiss mer net.

Dennis: Des war doch der wegen Naturschutz, ein ökologischer Vertreter.

Florian: Ja, irgendjemand, dem’s einfach nicht gepasst hat. Der so bissle Langeweile hat. Soll mer mal rübergehen Richtung Bauwagen?

Klar, gerne. [im Bauwagen]

Dennis: Also wir haben hier ’n Ofen … Der heizt [betont] richtig gut ein. Zu gut. Wir hatten hier scho teilweise 45 Grad.

Dennis: Wir ham ’nen CO2-Melder, falls hier einfach zu wenig Luft drin isch.

Moritz: Weil Sicherheit. [lacht]

Dennis: Wenn hier die Tür zu isch und wir hier einheizen, dann … merksch ja net … da unten ham mer noch ’nen Kühlschrank. Man sieht auch, des isch ’n alter Schrank, einfach umfunktioniert, dass wir ’ne Ablage ham, Schublade ham, da kommen immer die Anzünder für ’n Ofen rein. Mülleimer. Aber hier ist auch alles echt brandgeschützt, weil der Ofen heizt echt gut ein. Wir ham auch vorher hier unser Holz glagert, aber des hat net so ganz funktioniert, weil des Holz dann echt heiß gworden isch.

Florian: Der Bauwagen sah aber net immer so aus, sondern wo des angefangen hat, war die Bar nur links und dann war hier noch so ’n Bereich, wo man sich aufhalten konnte.

Maxi: War halt bissle mehr Platz, aber seit wir jetzt den Wohnwagen ham, ham mer gsagt, wir machets so, dann könnet zwei oder drei hier hinstehen und ausgeben, des isch dann besser.

Also man merkt, dass ihr euch richtig Mühe gegeben habt.

Dennis: Des macht ja au Spaß.

Florian: Auch im Sommer, wenn dann da draußen die Leude so stehen, des isch einfach entspannt und macht Spaß. Hier hat sich noch jemand künstlerisch verewigt.

Dennis: Ach so, ja. Wir ham hier jetzt au a Anlage, die ham mer erst vor Kurzem hier reinbaut, dass wir hier au Musik ham.

Maxi: Die geht ganz schön ab.

Dennis: Kann man hören und sehen lassen. Da war in Gaildorf Flohmarkt, und da ham wir die JBL-Boxen für fünf Euro ergattert.

Moritz: Und den Reschd ham wir eigentlich umsonschd kriegt.

Und den Wohnwagen, woher habt ihr den eigentlich?

Moritz: Ich hab mit’m Noah, der wo au im Bauwagenteam isch, übern Bauwagen geredet, und dann isch mein Klassenkamerad zu uns komme und hat gsagt, er hat noch ’n alten Wohnwagen daheim stehn, den wir für 30 Euro kriegen könne, und dann ham mer den gholt und grichtet.

Moritz: Wir ham eh schon nach was Zweitem gsucht. Irgendwas, wo fahrbar isch.

Tim: Nachdem des mit’m Bauen net so ganz klappt hat … [Gelächter] Ja, es gab hier so ’ne schöne Terrasse.

Dennis: Wir ham die au in d’ Boden reinbaut. Also mit Betonsteine. Aber dann musst mer halt alles wieder rausreißen. Des war aber ’n Haufen Arbeit, des aufzubauen.

Das ist echt mega ärgerlich.

Dennis: … hat aber au Spaß gmacht. So nebenher hier ’n schönes Bierchen zischen, dann geht des scho gut. [lacht]

Florian: Hat des Holz nix koschtet?

Tim: Ja, wir ham dann zum Beispiel bei der Firma angfragt, ob wir Holz habe könne, des war Reschdholz.

Maxi: Die kennen uns …

Also haben die euch unterstützt, weil’s hier nicht so viel gibt, oder?

Tim: Ja, da ham mer au echt viel Holz bekomme, einfach so. Aber dafür muss mer die Leut halt au kenne …

Ich hab gesehen, dass ihr auch so ’ne Instagram-Seite habt, oder?

Florian: Ja, ham wir.

Und da ladet ihr auch zu Partys ein, oder gibts die einfach nur so?

Zusammen: Bis jetzt noch net.

Dennis: Bis jetzt sim mer zu klein, oder haben zu wenig Geld. Zwei Jahre, dann ham mer ’ne Facebook-Party.

Florian: Es war aber trotzdem eigentlich immer gut besucht.

Tim: Ja gut, ihr müsst euch vorstellen: Hier ist alles voll, draußen ist alles voll und der Wohnwagen isch au komplett voll.

Dennis: Hier isch echt immer richtig voll. Wenn du da hinten stehsch und rausgucksch, des isch krass …

Tim: So 50 bis 60 Leude kommen da schon.

Maxi: Also für uns isch des scho viel.

Dennis: Köm mer denen vielleicht auch noch die Bar zeige?

Florian: Genau, kommt mal hintre.

Gerne. Sogar mit Klappe und allem.

Dennis: Wir müssen erschd mal ’n Lob an Timmi gebe, der hat den Aschenbecher selbst gemacht. So richtig mit Bierkästen.

Moritz: Leider d’ falsche Marke.

Welche Marke wär dir lieber?

Zusammen: Gaildorfer.

Also so ’ne richtige Heimatliebe?

Dennis: Ja, doch. Nee, aber isch gutes Bier.

Florian: Schmeckt au besser. [lacht]

Dennis: Des mit der Elektrik, des isch alles unten an ’ner Batterie angeschlossen. Wir ham da drei Autobatterien drin. Wir ham da auch so ’ne wunderschöne Markise aufbaut letschdens. Des isch gut, wenns dann halt mal n bisschen arg sonnig wird, im Sommer.

Tim: Also des hab i baut, des isch der Verstärker, dann da noch die Solaranlage.

Dennis: Des Problem isch, des isch hier halt net so ganz einbruchgeschützt. So teuer isch des jetzt au alles net, aber des isch halt Arbeit. Problem isch halt außerdem, dass wir da au so ’n kleines Bächle ham, was da durchläuft. Des isch halt immer bissle kritisch, wenn man dann sehr alkoholisiert durch die Gegend wandert. Da isch so der ein oder andere hier oder da unten reinplumst. [alle lachen] Wir ham jetzt extra die Hackschnitzel hier verteilt, weil des einfach echt extrem isch, wenns matschig isch.


Danke für die Führung. Aber so ’n paar kleine Fragen hätte ich noch. Zum Beispiel, wie’s allgemein für euch ist, aufm Land zu leben.

Dennis: Geil! Also ich geh ja jeden Tag nach Stuttgart, weil ich ja in Stuttgart auf der Grafikdesignschule bin. Es isch cool so in der Großstadt: Die Leude, es geht überall was … Aber ich komm echt gern hierher zurück, weil erstens meine Freunde halt hier sind. Und zweitens: Man hat hier echt seine Ruhe, man kann au mal mit ’nem Kumpel da hochlaufen, einfach Musik hörn und bisschen quatschen. Man kann Cross rumbrettern im Wald und was weiß ich was …

Moritz: Ganz legal.

Dennis: [lacht] Ganz legal natürlich. Des kannsch halt in der Großstadt net macha. Ja, oder, keine Ahnung, Trecker fahren, des isch au ganz witzig. Des isch halt was anderes. Ich kenn die Hälfte aus Großaltdorf, in Gaildorf kenn ich voll viele Leude. Man hats Carty in Gaildorf.

Das ist was?

Dennis: Des isch so ’ne kleine Kneipe. Und des isch so Treffpunkt von alle.

Tim: Ja, da isch eigentlich jeder.

Dennis: Also da isch jeden Abend volles Haus.

Und du würdest nicht nach Stuttgart ziehen wollen?

Dennis: War eigentlich mein Plan, halt nur wegen der Schule. Aber’s scho schön hier. Vor allem hat man hier au mega viel Natur. Des isch au echt schön, hier spazieren zu gehen.

Florian: Was vielleicht auch noch ’n Vorteil am Bauwagen isch: Man hat richtig viele neue Leude kennengelernt.

Moritz: Du meinsch, du hasch Freunde gefunden. [Gelächter]

Florian: Ich hatte noch ’nen andern Freundeskreis, aber ich hab dann halt die andern auch noch alle kennengelernt. Gut, es gibt au hier manchmal Krach, es gab auch schon Streit, aber dann trifft man sich halt aufn Bier, und dann isch des schon wieder gut. Heimat is halt da, wo die Freunde sind.

Apropos Freunde. Wie ist das?

Darf jeder zu euch kommen?

Maxi: Ja, die, was wir halt net mögen, eher weniger. So jeder hat so eine Person, die darf net kommen.

Tim: Im Grunde darf wirklich jeder kommen. Euch ist egal, welche Schulbildung, welche Herkunft …?

Maxi: Herkunft vielleicht eher weniger.

Tim: Es isch zwar so, dass wir jetzt vielleicht, sag mer mal …

Moritz: Es kommen au Ausländer, aber es is scho eher deutsch …

Maxi: Es gibt nette Ausländer und es gibt au andere Ausländer, und die anderen Ausländer, die kommen eher net.

Moritz: Es isch au net so, dass die Ausländer so was feiern.

Dennis: Wir ham ’n paar Probleme mit dene, weil …

Tim: Wenn se halt nur auf Randale aus sind, dann brauchen se au net auftauchen.

Moritz: Wir ham au ’nen Schwarzen im Team. [Gelächter]

Tim: Ja, in unsrer Clique is au ’n Schwarzer dabei. Also wir sind net rassistisch.

Dennis: Jetzt mal ohne Witz: Ich hab echt gar kein Problem mit anderen, egal von welcher Herkunft. Ich geh auf die Person zu, schau wie die drauf ist und wenn ich die halt net mag, dann kommt die au net. Dann sag ich: „Hey, wir wolln dich net hier“, und dann sind die anderen manchmal au meiner Meinung, dass die den halt au net mögen, dann kommt der halt au einfach net. Wenn einer Stress macht, des war letzschdens des Problem, der hat halt rumgestresst und wollt ’ne Schlägerei anfangen, und dann ham wir gesagt: „Entweder du bisch jetzt ruhig und gehsch jetzt, oder es gibt Hausverbot.“


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