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Psychodynamische/-analytische Beratung
ОглавлениеEntsprechend den zuvor beschriebenen Entwicklungen ist es nicht möglich, von ›der‹ psychodynamischen Beratung/Psychotherapie zu sprechen, da sich viele verschiedene Entwicklungsstränge innerhalb dieser Schule aufgetan haben. Ihre Wurzeln liegen jedoch in der Psychoanalyse von Sigmund Freud und ihren Weiterentwicklungen. Nach Freud lassen sich psychische Störungen aus den in der Lebensgeschichte entstandenen unbewussten Konflikten erklären (Mertens 2020). Diese entfalten sich im Wechselspiel, also der Psychodynamik der Persönlichkeit, von drei psychischen Systemen, dem Es, dem Ich und dem Über-Ich. Das Es liefert die gesamte Energie für das psychische Geschehen, das durch zwei Triebe gesteuert wird, dem Eros (Lebenstrieb) und dem Thanatos (Todestrieb). Entsprechend dem Lustprinzip sucht das Es nach unmittelbarer Befriedigung der Triebe (z. B. Sexualtrieb, Hunger). Im Laufe der kindlichen Entwicklung entstehen aus dem Es das Ich und das Über-Ich. Während das Ich diejenige psychische Instanz beschreibt, die durch selbstkritisches Denken nach einer Vermittlung zwischen dem Es und dem Über-Ich strebt, umfasst das Über-Ich denjenigen Teil der psychischen Struktur, der sich aus den verinnerlichten Normen und Wertvorstellungen der Umgebung (»Gewissen«) entwickelt hat.