Читать книгу Psychosoziale Beratung - Группа авторов - Страница 41
Transtheoretisches Modell nach James Prochaska und Carlo DiClemente
ОглавлениеIm Transtheoretischen Modell wird davon ausgegangen, dass Veränderungen am besten erreicht werden können, wenn der Berater/Therapeut sowohl den Zeitpunkt der Veränderung (Stadien) als auch die Wirkprinzipien, also wie eine Veränderung erzeugt wird (Prozessvariablen), vor Augen hat. Das Transtheoretische Modell unterscheidet sechs Stadien der Veränderung (vgl. Prochaska & DiClemente 2019), die (auch wiederholt) durchlaufen werden können: Precontemplation (Sorglosigkeit/Absichtslosigkeit), Contemplation (Bewusstwerden/Absichtsbildung), Preparation (Vorbereitung einer Handlung), Action (Handlung), Maintenance (Aufrechterhaltung) und Termination (Beendigung). Darüber hinaus werden zehn ›Wirkprinzipien‹ unterschieden: Consciousness Raising (Steigerung des Problembewusstseins), Self-Reevaluation (Selbstneubewertung), Self-Liberation (Selbstverpflichtung), Counterconditioning (Gegenkonditionierung), Stimulus Control (Kontrolle der Umwelt), Reinforcement Management (Selbst-Verstärkung), Helping Relationships (Nutzen hilfreicher Beziehungen), Dramatic Relief (emotionales Erleben), Enviromental Reevaluation (Neubewertung der persönlichen Umwelt) und Social Liberation (Wahrnehmen förderlicher Umweltbedingungen).
In dieses Rahmenkonzept lassen sich die etablierten Interventionen nach Prochaska & Norcross (2010) einordnen und deren Einsatz prozesshaft steuern. Das Modell wird bereits in verschiedenen Bereichen genutzt, wie z. B. bei der sozialpädagogischen Arbeit mit Menschen im Zwangs- oder Pflichtkontext entsprechend den Veränderungsstadien (Klug & Zobrist 2016). In der Zukunft muss sich das Transtheoretische Modell für die Integration von psychotherapeutischen und beraterischen Konzepten allerdings noch weiter bewähren.