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Neurobiologie sozialer Ausgrenzung
ОглавлениеMenschen haben ein sensibles Gespür dafür, ob sie sozial akzeptiert sind oder von anderen ausgeschlossen werden. Die Fähigkeit, bereits kleine Hinweisreize für soziale Ausgrenzung erkennen zu können, scheint für das psychische und biologische Wohlergehen von Menschen von zentraler Bedeutung zu sein. Mit dieser Fähigkeit einher geht ein neurobiologisches Netzwerk. Eine Studie von Kawamoto et al. (2012) konnte die Ergebnisse anderer Studien belegen, nach denen der dorsale anteriore cinguläre Cortex (dACC) für die Detektion sozialer Ausgrenzung eine erhöhte Aktivierung zeigt und der rechte ventrolaterale präfrontale Cortex (rVLPFC) auf die Regulation von sozial schmerzhaften Erfahrungen anspricht. Hingegen wird die Wahrnehmung von emotionaler Unterstützung durch den ventralen Teil des anterioren Cingulums (vACC) prozessiert.
• Echtheit (Kongruenz, Selbstaufrichtigkeit) impliziert, dass der Berater einen Zugang zu seinem eigenen Empfinden hat und es in den Beratungsprozess mit dem Klienten einbringt, wenn es angemessen ist (vgl. Rogers 1977). Im Gespräch mit dem Klienten baut der Berater keine Fassade auf und sein Handeln passt zu seinen Gefühlen. Dadurch wirkt der Berater auch als Modell für den Klienten und ermutigt ihn, sein eigenes Erleben selbstaufrichtig zu spüren und mitzuteilen, es entsteht somit eine positive Interpunktion der Kommunikationsabläufe zwischen Berater und Klient im Beratungsprozess (siehe 3. Axiom von Watzlawick et al. 1980).
Bei allen drei Basisvariablen ist eine Kommunikation durch den Berater nicht nur auf verbaler, sondern auch auf nonverbaler Ebene nötig, damit der Klient durch die Mimik, Gestik und Körperhaltung die Botschaft des Beraters auch nachspüren kann. Darüber hinaus können noch eine Reihe weiterer Bedingungen förderlich sein, damit die drei Basisvariablen voll zur Entfaltung kommen können, insbesondere Einigkeit in den Rollenerwartungen, Zuversicht in den Erfolg der Beratung, Ähnlichkeiten in der sozialen bzw. kulturellen Herkunft und Ähnlichkeiten in der Sprache (vgl. Goldstein 1977).