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6Humor Marek Bartzik und Corinna Peifer

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Humor ist jedem Menschen im Privat- und Berufsleben bekannt. Oft verstehen Menschen unter Humor, dass jemand einen guten Witz erzählen kann. Doch Humor ist mehr als die Fähigkeit Witze erzählen zu können. Wir finden Humor z.B. als Konstrukt in der Positiven Psychologie, als eine von 24 Charakterstärken. Personen mit der Charakterstärke Humor werden als verspielt beschrieben, sie lenken den Blick vor allem auf die guten Seiten des Lebens und mögen es selbst zu lachen und auch andere zu erheitern (Müller u. Ruch 2011).

Die Humorforschung betrachtet Humor aus unterschiedlichen Blickwinkeln und somit lassen sich auch viele verschiedene Theorien aufzählen (Scheel u. Gockel 2017). Hier könnten z.B. genannt werden:

Die Inkongruenztheorie: Humor entsteht aus etwas Widersprüchlichem, Unerwartetem und führt zur Erheiterung von Personen

Die Überlegenheitstheorie: Humor wird genutzt, um sich anderen Personen gegenüber überlegen zu fühlen oder

Die Arousal-Theorie: Abbau von psychologischen Spannungen durch die Nutzung von Humor

Dabei erklärt jede einzelne Humortheorie eine Funktion von Humor, wobei er sich sowohl auf andere Personen und die Interaktion mit ihnen auswirkt, wie auch auf die eigene Person: Humor kann als eine Methode der Kommunikation, der Kontaktaufnahme und des Beziehungsaufbaus mit anderen Personen verstanden werden. Humor steigert das eigene Wohlbefinden und das Arbeitsklima im Team. Weiterhin kann Humor als eine Art der Coping-Strategie verwendet werden, um mit besonders stressigen und belastenden Situationen umgehen zu können (Scheel u. Gockel 2017).

Es lassen sich auch verschiedene Stile von Humor nach Martin et al. (2003) beschreiben. Es wird unterschieden zwischen den beiden positiven Humorformen

Sozialer Humor (Nutzung von Humor, um Beziehungen mit anderen Personen aufzubauen),

Selbstaufwertender Humor (Nutzung von Humor, um sich selbst aufzuwerten, ohne andere Personen/Gruppen abzuwerten)

und den beiden negativen Humorformen

Aggressiver Humor (Nutzung von Humor, um andere Personen/Gruppen abzuwerten),

Selbstabwertender Humor (Nutzung von Humor in der Form sich selbst vor anderen abzuwerten, um Aufmerksamkeit zu erlangen).

Neben den verschiedenen Humorstilen wird in der Humorforschung auch von einem „Sinn für Humor“ gesprochen. Häufig wird der Sinn für Humor als ein Persönlichkeitsmerkmal oder eine Gewohnheit betrachtet. Der Sinn für Humor setzt sich aus verschiedenen Humor-Gewohnheiten zusammen (McGhee 2010). Die Gewohnheiten des Sinns für Humor nach McGhee sind:

spielerische Einstellung,

Humor genießen,

Lachen,

verbaler Humor,

Humor im Alltag entdecken,

über sich selbst lachen sowie

Humor unter Stress.

Personen mit einem hohen Sinn für Humor genießen Humor und entdecken diesen im Alltag in vielen verschiedenen Situationen. Sie lachen oft und gern, auch über sich selbst, und bringen auch andere Personen gern zum Lachen. Auch in stressigen Situationen oder an stressigen Tagen verlieren Personen mit einem hohen Sinn für Humor ihren Humor nicht und können Humor als Coping-Strategie nutzen. Eine spielerische Einstellung hilft Personen dabei, nicht alles mit Ernsthaftigkeit zu betrachten. Hierbei ist es wichtig, dass die aktuelle Situation eine spielerische Einstellung zulässt und nicht unangebracht ist. Humor sollte in passenden Situationen angewandt werden, die zu positiven Veränderungen beitragen (Prehm 2018).

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