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14 Der „ewige Bund“

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Unter den vielen Spezifizierungen des Wortes bərîṯ begegnet in der Hebräischen Bibel 16-mal die Wendung bərîṯ ʿôlām „Bund auf ewig“, „ewiger Bund“. In Gen 9,16 sagt Gott erstmals, dass der Bogen in den Wolken das Zeichen seines „ewigen Bundes“ sein wird. In Gen 17,13 wird in der Folge die Beschneidung als Inhalt des „ewigen Bundes“ spezifiziert. In Ex 31,16 und Lev 24,8 erscheint „ewiger Bund“ im Zusammenhang mit Handlungen, die in einem engen Bezug zum Sabbat und zur Einhaltung der kultischen Gesetze stehen. Im ersten Chronikbuch und im Paralleltext von Ps 105 erinnert sich der Beter an die großen Taten Gottes und preist ihn. Der Inhalt des „ewigen Bundes“ betrifft an dieser Stelle die Landesverheißung. Die übrigen Vorkommen befinden sich in den Büchern der drei großen Propheten: dreimal in Jesaja und je zweimal in Jeremia und Ezechiel; Ez 16,60 und 37,26 wiederholen Elemente von Gen 9,16 und Gen 17. Die Erinnerung und die Nachkommenschaft sind wie die Präsenz des Tempels wesentliche Elemente des „ewigen Bundes“. In Jer 32,40 kommt dieser allein durch die Initiative Gottes zustande, während Jer 50,5 als einziger Text beschreibt, dass auch Menschen aktiv einen „ewigen Bund“ veranlassen können. Die drei Texte aus dem Jesajabuch stehen in einem engen Zusammenhang zueinander: Während Jes 24,5 sogar die Möglichkeit ins Auge fasst, dass ein Bund auf „ewig“ gebrochen werden kann, zeigen Jes 55,3 und Jes 61,8, wie Gott selbst mit und zugunsten seines Volkes den „ewigen Bund“ schließt. Der Zusammenhang mit David ist in Jes 55,3 in Beziehung zu 2 Sam 23,5 – dem letzten Text, in dem ein „ewiger Bund“ vorkommt – und Ez 37,25–26 zu lesen: Der „ewige Bund“ sichert den Fortbestand der davidischen Dynastie, was nunmehr aber eine eschatologische-utopische Bedeutung hat. Ein „ewiger Bund“ kann lediglich von Gott geschlossen werden. Menschen können diesen Bund zerstören oder aber sich in die Lage versetzen, den geschenkten Bund zu empfangen. Mit der Wendung „ewiger Bund“ bringen die biblischen Autoren dabei vor allem eines zum Ausdruck: die identitätsstiftende Hoffnung, dass die nationale Tragödie des Bundesbruches, der das Exil zur Folge hatte, nicht mehr eintreffen wird.

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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