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4 Chaoskampf zur Erhaltung der Schöpfung

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Außerhalb des Enuma Elisch begegnen die Chaoskampfbelege vorwiegend in poetischen, insbesondere kultischen Texten in Form von kurzen Notizen oder Rekursen auf ein mythisch gezeichnetes, zurückliegendes Ereignis. Als ausführliche Darstellung ist der Kampf des Wettergottes Baal gegen den Meergott Jammu im ugaritischen Baal-Epos anzusehen (14./13. Jh.). Eine Reihe von Passagen (insbesondere KTU 1.2 IV,4–40; KTU 1.5 I,1–8; KTU 1.3 III,37–IV,4, vgl. DIETRICH/LORETZ/SANMARTÍN 21995) helfen den zugrunde liegenden Mythos zu rekonstruieren. So wird berichtet, wie der Wettergott Jammu überwindet und zerstückelt (KTU 1.2 IV.4–40, bes. 23–32; vgl. DIETRICH/LORETZ 1997, 1130ff.), was seine Proklamation zum Götterkönig zur Folge hat: „Jamm ist tot!/Baal herr[sche als König]!“ (KTU 1.2 IV,32). KTU 1.5 I,1–8 nennt einige Helfershelfer Jammus im Zuge des Chaoskampfgeschehens (DIETRICH/LORETZ 1997, 1174f.). Es begegnen u.a. Lotan, der in biblischen Texten als Leviatan belegt ist (z.B. Jes 27,1; Ps 74,14; 104,26; Hiob 3,8; 40,25ff.). KTU 1.3 III,37–IV,4 bietet eine weitere Auflistung von Gehilfen Jammus. Hier rühmt sich Baal seiner Siege über Jammu, den großen Gott Fluss, den Drachen (ugaritisch tnn; vgl. Jes 27,1; Jes 51,9; Ps 74,13; 148,7; Hiob 7,12; Hiob 41,26), die gewundene Schlange (ugaritisch btn ʿqltn; vgl. Jes 27,1) und sljt, die Mächtige. Der Kampf Baals gegen Jammu erweist sich als mythisches Paradigma für das Anrecht auf Königsherrschaft. Es geht um die Legitimation des sakralen (und irdischen) Königtums, in welchem das Motiv des Schöpfungs- bzw. Welterhalts im Vordergrund steht (vgl. dazu SMITH 1994, 87–114; BAUKS 2001, 441–444).

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