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3.3 Knecht im Vertrauensverhältnis

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Der Knecht Abrahams organisierte, obwohl Isaak schon im heiratsfähigen Alter war, den ganzen Besitz des Clans (hammôšel bəḵål ʾăšær lô, Gen 24,2). Ihm vertraute Abraham, verbunden mit einem Schwur, auch die Zukunft seines Stammes an, da er ihn aussandte, um für Isaak eine Frau aus der Verwandtschaft zu finden. Bei den Verwandten angekommen, stellte er sich Laban mit folgenden Worten vor: „Ein Knecht Abrahams bin ich“ (Gen 24,34; vgl. 24,4–66). Auf der Flucht vor Saul begab sich David zu den Philistern und wurde von Achisch, dem König von Gat, aufgenommen. Es entwickelte sich sogar (auch wenn Berechnung mitspielte) ein Vertrauensverhältnis, in dem David jedoch Knecht blieb: „Achisch vertraute David (wajjaʾămen/episteuthē) (…) er wird gewiss für immer mein Knecht sein“ (1 Sam 27,12). Als David vor seinem Sohn fliehen musste, riet er seinem ihm treu ergebenen Sklaven Ittai, einem Ausländer – Ausländer standen öfters in israelitischen Diensten (vgl. u.a. 1 Sam 21,8) –, nicht bei ihm zu bleiben, sondern zu den Seinen zurückzukehren, woraufhin dieser seine Treue beschwor: „Nur an dem Ort, wo mein Herr, der König, ist, dort wird auch dein Diener sein, sei es um zu leben oder um zu sterben“ (2 Sam 15,21). Der Diener repräsentiert sich nicht selbst, sondern den, der ihn sendet. Deshalb ist es verständlich, dass derjenige, der sich an den Dienern vergreift, den Herrn damit trifft. Als David nach dem Tod des Ammoniterkönigs eine Gesandtschaft zur Beileidsbekundung schickte, misstraute man dieser und nahm Diener Davids (ʿaḇdî dāwîd) fest. Zur Demütigung wurde ihnen die Hälfte des Bartes abrasiert und wurden die Kleider bis zu den Geschlechtsorganen hin abgeschnitten. Als „David davon erfuhr, schickte er Joab mit dem ganzen Heer, allen kriegstüchtigen Männern“, um sich für diese Schande zu rächen (2 Sam 10,7). Wer den Diener demütigt, demütigt in ihm dessen Herrn (vgl. Mk 12,2–4; Mt 21,34–36; Lk 20,10–13).

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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