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4 Gott als Erbteil

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Dass „Levi nicht wie seine Brüder Landanteil und Erbbesitz“ erhielt, weil „JHWH sein Erbbesitz“ ist, meinte zunächst, dass sich die levitischen Priester von den „Opferanteilen JHWHs, seinem Erbbesitz“ ernähren sollen (Dtn 18,1f.; vgl. 10,8f.; Num 18). Diese materielle Unterhaltsregelung entfaltete sich in einer „Levitenspiritualität“, auf die sich auch der Beter von Psalm 16 (V. 5f.) berufen kann: „JHWH, meine Speise- und Becherzumessung bist du, du wirst das Los für mich werfen. Die Messstricke sind mir aufs Liebliche gefallen, ja: mein Erbteil ist schön für mich.“ JHWH selbst ist die Gemeinschaft und die Freude, die man isst und sich zutrinkt. Deshalb geht es aufgrund des Parallelismus wohl auch im folgenden Vers nicht um einen realen Landzuspruch, sondern darum, dass sich JHWH selbst dem Beter als „zugelostes Liebliches“ zuteilt. Diese Lebensgemeinschaft mit Gott ist unverlierbar, sogar im Tod (vgl. Ps 73,23–28). Petrus hat nach Apg 2,25–28 in seiner Pfingstpredigt Psalm 16 als Weg zum ewigen Leben beim Wort genommen und mit dessen Versen 8–11 die Auferweckung Jesu von den Toten begründet, die David aufgrund seiner Gotteserfahrung bereits vorausgesehen hatte.

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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