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Hallstattzeit (800/​750 bis 450 v. Chr.)

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Die Hallstattkultur steht üblicherweise für die Periode der älteren Eisenzeit. Am Salzberg bei Hallstatt wurde 1846 von Johann Georg Ramsauer ein ausgedehntes Gräberfeld entdeckt und teilweise ausgegraben. Das Gräberfeld liegt in einem Hochtal über dem Hallstätter See. In dem Gebiet findet man Siedlungsspuren, die bis in die Jungsteinzeit vor 5.000 Jahren zurück reichen; die Hauptphase der Besiedlung lag aber in der späten Eisenzeit. Danach scheint Hallein zu dieser Zeit die führende Position im Salzbergbau eingenommen zu haben. Das Gräberfeld von Hallein umfasst über tausend Gräber. 55 Prozent davon sind Körpergräber, 45 Prozent Brandgräber. Bei 26 Prozent der Gräber handelt es sich um Waffengräber, die meistens am äußeren Rand des Gräberfeldes angelegt wurden, während sich die waffenlosen Gräber in der Mitte befinden. In Frauengräbern fand man Fibeln, Gürtel und Schmuck, in Männergräbern Nadeln und Waffen.

In Oberhausen-Osterfeld („Am Heidenkirchhof“) wurden in der Zeit von 1923 bis 1925 insgesamt 25 Urnen und Urnenreste verschiedenen Typus entdeckt. Bereits im 19. Jahrhundert wurden nach Aussage von Zeitzeugen beim Sandabbau in dieser Gegend einige Urnenfunde gemacht, die aber zur damaligen Zeit keine Beachtung fanden. Die Angabe, dass zur damaligen Zeit mehrere hundert Urnen gefunden worden seien, erhalten in Anbetracht der in der Nachbarschaft entdeckten Gräberfelder, Duisburg-Wedau mit etwa 5.000 Gräbern, Bottrop-Südring mit mehr als 300 Gräbern, eine gewisse Glaubwürdigkeit. Somit konnten 1923/​25 nur noch Reste dieses möglicherweise großen Gräberfeldes ausgewertet und dokumentiert werden. Da die gefundenen Urnen wie aufgereiht im Boden lagen, handelt es sich vornehmlich um sogenannte Flachgräber. Nur bei zwei Gräbern konnte eine eindeutige „Überhügelung“ der flach eingegrabenen Urne nachgewiesen werden. So wurden z. B. die eimerförmigen Urnen, ursprünglich beide mit Deckelschale, bei den Ausgrabungen entdeckt und befinden sich derzeit im Stadtarchiv Oberhausen.

Daneben wurden im Jahre 1931 bei Erweiterungsarbeiten auf dem Westfriedhof in Lirich (südlich der alten Emscher) eine hallstattzeitliche Grube und ein Spitzgraben entdeckt, die wohl viele Fundstücke (u. a. rotgebrannte Herdsteine, Wetzsteine, Spinnwirtel und Scherben) enthielten. Des Weiteren ist auf dem Kickenberg in Osterfeld ein Hügelgrab mit einem Durchmesser von sechs Metern erwähnt, das eine dicke Brandschicht und Reste einer Urne vom Typ Rauhtopf enthielt.

In diesem Zusammenhang ist interessant, dass sich die bekannten hallstattzeitlichen Fundstellen, Osterfeld und Lirich, auf einem Dünenrücken bzw. am Hauptterrassenabhang des Emschertales befinden und in der Nähe damals bekannter Handelswege lagen. Hier ist für Oberhausen insbesondere an den Hellweg und die Emscherfurt zu denken, wie sie aus späterer Zeit dokumentiert sind.

Oberhausen:Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd.1

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