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Einleitung

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Eine nachhaltige Transformation der traditionellen industriellen Wertschöpfung ist sowohl für die Gesellschaft als auch für die Wirtschaft von wesentlicher Bedeutung (Miehe 2016). Die Herausforderungen, vor denen Unternehmen und Einzelpersonen in diesem Zusammenhang stehen, sind vielfältig. Neben dem demografischen Wandel, der Globalisierung, Individualisierung und Digitalisierung sind Klimawandel, Ressourcenknappheit und Umweltschutz von entscheidender Bedeutung und sind Teil der globalen Nachhaltigkeitsziele.

Der globale Ressourcenabbau ist in den vergangenen 30 Jahren um hundert Prozent gestiegen (SERI 2014). Wenn wir so weiterwirtschaften, ist bis Mitte des Jahrhunderts mit einer weiteren Verdoppelung des Ressourcenverbrauchs zu rechnen (WWF 2014; Fischer 2011). Die externen Kosten für Schäden durch Luftverschmutzung betragen alleine in Europa etwa eine Billion Euro pro Jahr (EU 2013). Der Klimawandel tut sein Übriges und erzeugt bereits heute unüberschaubare Schäden.

Um diese Probleme zu lösen oder deren verstärktes Auftreten zu verhindern, haben in der jüngsten Vergangenheit Ideen wie die einer vollständigen Kreislaufwirtschaft oder der ausschließlichen Nutzung von erneuerbaren Ressourcen (Bioökonomie) große Aufmerksamkeit erregt. Die Digitalisierung der Fertigung wird dabei als ein wichtiger Ansatz angesehen. Viele Autoren argumentieren, dass der Übergang von einer Pipeline- zu einer Plattformwirtschaft eine nachhaltige Wertschöpfung ermöglicht (Alstyne 2016). Ein Beispiel ist Carsharing, das – konsequent umgesetzt – zu einer Gemeinschaftswirtschaft (Sharing Economy) führt, einem Eckpfeiler der Kreislaufwirtschaft.

Aktuelle Studien und Diskussionen in Wissenschaft und Praxis geben die dominierende Rolle der Digitalisierung als alleinigen Lösungsansatz auf und klassifizieren sie eher als Ermöglicher eines notwendigen Wandels (Hauff 2017). Das Zusammenwachsen von technischen und biologischen Prozessen hat hingegen das Potenzial, die Wertschöpfung grundlegend in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern. In diesem Beitrag skizzieren wir solch eine Biologische Transformation aus Sicht der Fertigung und der Verfahrensentwicklung und stellen vorläufige Handlungsfelder auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse vor.


Abbildung 2-1:

Die Biologie zieht in die technische Wertschöpfung ein. Die Produktion nutzt den Werkzeugkasten der Natur. Quelle: Fraunhofer IGB.

Biologische Transformation - Interdisziplinäre Grundlagen für die angewandte Forschung

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