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Handlungsfelder der Biologischen Transformation

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Um die traditionelle Produktion in eine biointelligente Fertigung umzuwandeln, sind verschiedene Maßnahmen in Bezug auf Forschung, industrielle Investitionen, politische Initiativen und gesellschaftliches Engagement erforderlich. Basierend auf einer umfangreichen Literaturrecherche zu über 270 potenziellen technologischen Lösungen sowie einer Umfrage mit 123 Experten aus verschiedenen Bereichen (Fertigung, Information und Biotechnologie, Sozial- und Politikwissenschaft) haben wir zehn Handlungsfelder für die Industrie ermittelt. Abbildung 2-6 ordnet sie als intraorganisatorische (grün), interorganisatorische und soziale/politische (grau) Herausforderungen ein – gemäß dem kürzlich von Yang et al. (Yang 2018) im Bereich der biohybriden Robotik vorgestellten Rahmen.

Abbildung 2-6:

Handlungsfelder der Biologischen Transformation. Quelle: Fraunhofer IPA, IGB.

Die vier intraorganisatorischen Herausforderungen bestehen aus:

1.der Entwicklung und Herstellung biobasierter, funktioneller, biointelligenter Materialien,

2.der richtigen Konfiguration von Bio-Tech-Schnittstellen (Molekül/Zell-/Organismus-Technologie-Verbindung), um die Kommunikation über geeignete Sensoren, Aktoren etc. zu realisieren,

3.einer biohybriden und bioinspirierten (d. h. biointelligenten) Fertigungstechnologie und -organisation (Robotik, Prozesse, Logistik etc.) und

4.der Anordnung von menschenzentrierten Arbeitsplätzen in einer biointelligenten Fertigungsumgebung (Biohybrid-Arbeitsplätze, Mensch-Maschine-Beziehung usw.).

Die vier interorganisatorischen Herausforderungen bestehen aus:

1.der Datenverarbeitung, um den Echtzeit-Datenaustausch zwischen technologischen und biologischen Systemen (mit Maschinen-/Tiefen-Schiefalgorithmen usw.) zu ermöglichen,

2.einer Dezentralisierung und Übertragung auf biobasierte/erneuerbare Energieerzeugung,

3.der Erweiterung der methodischen Grundlagen der technologietechnischen Folgenabschätzung sowie deren Standardisierung und

4.der Schaffung und finanziellen Unterstützung neuer Geschäftsmodelle in Form innovativer Ansätze und Zugang zu Risikokapital.

Die beiden drängendsten sozialen und politischen Herausforderungen einer biologischen Transformation der verarbeitenden Industrie sind:

1.einen verstärkten sozialen Dialog zu initiieren, um Chancen und Risiken dieser Entwicklung der breiten Öffentlichkeit zu erklären und die Beteiligung jedes Einzelnen am Prozess der Wertschöpfung (vom Konsumenten zum Prosumenten) und

2.einen effektiven Wissenstransfer zwischen Produktionstechnikern und Biotechnologen, Biologen, Betriebswirtschaftlern sowie Geistes- und Sozialwissenschaftlern zu ermöglichen.

Die oben skizzierten Herausforderungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Biologische Transformation - Interdisziplinäre Grundlagen für die angewandte Forschung

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