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9. Januar

Sonntag | 1. Sonntag nach Epiphanias

Wochenspruch: Römer 8,14

Wochenlied: EG 410 oder 441

Altes Testament: Jesaja 42,1 – 9

Epistel: Römer 12,1 – 8

Evangelium: Matthäus 3,13 – 17

Wir lesen Jesaja 42,1 – 9

Vertrauen auf Gottes Zusagen

Wenn wir einen Menschen beschreiben, wenn wir erzählen, wie jemand ist, dann tun wir das mit den Eigenschaften des Betreffenden. Ein Mensch ist freundlich, verständnisvoll, ein guter Gastgeber. Er ist unpünktlich, egoistisch, falsch usw. Mit Gott geht uns das nicht viel anders. Wenn wir von ihm reden wollen, dann tun wir das auch anhand seiner Eigenschaften. So, wie wir Gott vielleicht erfahren haben oder wie seine Eigenschaften und Fähigkeiten in der Bibel benannt und beschrieben werden. Die Heilige Schrift beschreibt Gott zum Beispiel als jemanden, der einen glimmenden Docht nicht noch nachdrücklich auslöscht, sondern der das letzte Glimmen mit aller Macht am Glühen hält. Wenn man eine Kerze auspustet oder sie am Verlöschen ist, dann glimmt der Docht noch einen Moment, und es ist schwer, diesen glimmenden Docht wieder zu einer brennenden Flamme zu machen. Ich muss zusätzliches Feuer an den Docht oder in den Rauch halten, dann springt die Flamme über und die Kerze brennt wieder. Um im Bild zu bleiben: Wenn es uns gut geht, wenn Pläne aufgehen, wenn das Allermeiste zufriedenstellend läuft, dann ist das Leben stimmig, eben wie eine brennende Kerze. Da ist alles an seinem Platz, in guter Ordnung. Aber leider erfahren wir uns in unserem Leben nicht nur als helle Lichter und leuchtende Kerzen, sondern manchmal eher wie einen verglimmenden Docht. Das kann ganz verschieden aussehen: ich vermisse Lebenskraft und Energie, lange Beziehungen verlieren ihr Leuchten und erlöschen langsam, ich benötige immer mehr fremde Hilfe für meinen Alltag. Gott möchte, dass der glimmende Docht wieder zum Leuchten kommt. Er möchte das Leben und uns neues Leben schenken. Gottes Liebe gilt gerade mir, dem glimmenden Docht, dem schwachen, gebrochenen und geknickten Herzen. Darauf darf ich ein Leben lang hoffen und vertrauen.

Tobias Bilz

Wir beten

Gott, Du hast die Macht, den glimmenden Docht wieder zum Leuchten zu bringen und zerbrochene Herzen zu heilen. Lass uns darauf vertrauen, wenn wir Enttäuschungen verarbeiten müssen, wenn uns Kraft fehlt oder wenn wir mutlos sind. Amen.

529 Kloster auf Monte Cassino durch Benedikt gegründet | 1548 † Matthäus Zell, Reformator in Straßburg | 1560 † Johann Laski, Reformator in Ostfriesland und Polen (ev. Gedenktag; Sterbetag: 8.1.)

Sonne und Schild 2022

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