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Оглавление2. Januar
Sonntag | 1. Sonntag nach dem Christfest
Wochenspruch: Johannes 1,14b
Wochenlied: EG 34 oder 36
Altes Testament: Jesaja 49,13 – 16
Epistel: 1. Johannes 1,1 – 4
Evangelium: Lukas 2,(22 – 24)25 – 38(39 – 40)
Wir lesen 1. Johannes 1,1 – 4
Von Weihnachten groß denken
Wir haben gehört. Wir haben gesehen. Wir haben betrachtet. Wir haben mit unseren Händen betastet. Langsam, ganz allmählich gewinnt das Wort vom Leben Gestalt. Der Verfasser des 1. Johannesbriefs überwältigt nicht, sondern führt Schritt für Schritt zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes. Vom Himmel hoch kommt das Wort des Lebens auf die Erde, um uns zu verwandeln. „Was von Anfang an war“ – mit diesen Worten beginnt der Briefschreiber und schlägt ganz bewusst den Bogen zum Anfang des Johannesevangeliums. Kein Zweifel: Das Geschehen, das hier beschrieben wird, beansprucht universale Geltung. Über alle Zeiten hinweg, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wir sollen und dürfen von Weihnachten nicht zu klein denken. Im Gegenteil. Wir können gar nicht groß genug von dieser Geschichte reden und erzählen. Denn das ewige Leben ist erschienen, und Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, um Frieden auf Erden zu machen. Weihnachten öffnet uns die Augen für diese waghalsige, riskante Geschichte Gottes, der sich den Menschen ausliefert. Je länger wir über dieses Geheimnis der Menschwerdung Gottes nachdenken, umso klarer wird Gottes Wille darin erkennbar. Sein Wille für eine Welt, in der Kinder nicht an ihrem Leben verzweifeln müssen. Sein Wille für eine Welt, in der alte Menschen nicht verbittert auf ihr Leben zurückschauen. Für eine Welt, in der Mitgefühl und Barmherzigkeit zu spüren sind. Wir haben gehört. Wir haben gesehen. Wir haben betrachtet. Wir haben mit unseren Händen betastet. Die Geschichte des Kindes in der Krippe geht weiter und sucht auch nach uns. Das Wort vom Leben ruft uns in die Nachfolge. Wir eilen zur Krippe. Dort finden wir das ewige Leben. Das Licht, das in unsere Finsternis scheint, die Freude, die unsere Herzen verwandelt, und die Gemeinschaft, die uns mit Gott selbst verbindet.
Gabriele Wulz
Wir beten
Herr, unser Gott, Du bist Mensch geworden, damit wir Menschen werden. Lass uns Dein Licht leuchten, dass wir sehen und begreifen, wer Du bist und was Du willst. Amen.
379 † Basilius d. Gr., Bischof und Mönchsvater in Kappadozien (ev. Gedenktag; Sterbetag: 1.1.) | 1801 † Johann Kaspar Lavater, Theologe, Schriftsteller in der Schweiz | 1870 * Ernst Barlach, Bildhauer, Dichter, Dramatiker und Graphiker | 1872 † Wilhelm Löhe, Erneuerer der lutherischen Kirche in Bayern