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Оглавление15. Januar
Sonnabend | SA 08:20 SU 16:43 MA 14:07 MU 06:46
Wochenspruch: Römer 8,14
Wochenlied: EG 410 oder 441
Wir lesen Josua 2,1 – 24
Rahab bekennt Gottes Macht
Zwei Kundschafter Josuas finden im Haus der Hure Rahab Zuflucht. Manche Frage bleibt offen: Wie sind die Späher unerkannt in die Stadt gekommen und der Rahab begegnet? Was motiviert diese Frau, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, sie bei sich auf dem Dach zu verstecken, vor dem König eine falsche Auskunft zu geben und durchaus listig die Flucht über die Stadtmauer zu organisieren, nicht ohne wertvolle Hinweise über den günstigsten Fluchtweg? Im Zentrum der Geschichte steht diese merkwürdige Frau und Fluchthelferin Rahab, deren Name hebräisch „offen“ bedeutet. Ihre Stimme erklingt. Vor dem König von Jericho verheimlicht sie, die zwei Israeliten noch bei sich im Haus zu haben, behauptet, sie seien schon wieder gegangen. Angesichts ihres Berufs als Prostituierte wurde dies wohl als durchaus glaubwürdig angesehen (V. 5). Mit den Kundschaftern verhandelt sie selbstbewusst und geschickt um den Preis der Rettung ihrer ganzen Familie bei der Einnahme der Stadt. Aber sie ist nicht nur eine selbstbewusste Frau, sondern die erste Zeugin des Herrn, die nicht aus dem Volk stammt. Rahab bekennt, dass der Herr, der Gott Israels, das Land – nicht nur die Stadt – den Israeliten übergeben werde. Sie weiß die Verheißung schon erfüllt. Sie bekennt Gottes Macht, der den Israeliten den Auszug aus Ägypten und den Sieg über die Amoriter im Ostjordanland ermöglicht hat. Sie sieht, dass die Furcht des Herrn bereits die Menschen erfüllt hat. Mit dieser Gewissheit wird Rahab zur Zeugin Gottes und nimmt im Buch Josua erzählerisch das vorweg, was nun geschehen wird.
Till Hüttenberger
Wir beten
Gott aller Menschen, Dein Lob spricht manchmal ein Mensch, mit dem man nicht rechnet. Andere, von denen man es erwarten würde, bleiben stumm. Lass uns niemanden vorverurteilen. Amen.
Erinnerung an Rahab
Für ihr Bekenntnis zum Gott Israels wird Rahab als Nichtisraelitin in der rabbinischen Literatur an vielen Stellen gepriesen. Im Neuen Testament lobt der Jakobusbrief die Werke Rahabs (Jak 2,25). Der Hebräerbrief erinnert an ihren Glauben (Hebr 11,31). Im Matthäusevangelium wird sie als erste Frau im Stammbaum Jesu erwähnt (Mt 1,5), jedoch findet sich nur hier diese Überlieferung. In der jüdischen Überlieferung wird sie sogar zur Frau Josuas. Eine bemerkenswerte Erinnerung an diese nichtjüdische Frau aus Jericho von einst zweifelhaftem Ruf.
1919 † Traugott Hahn, Märtyrer in Estland (ev. Gedenktag; Sterbetag: 14.1.) | 1929 * Martin Luther King