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ОглавлениеJahreslosung 2022
Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.
Johannes 6,37
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Die Delegierten der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen haben uns für das Jahr 2022 wieder einmal nicht nur mit einer äußerst vielseitigen und herausfordernden Auswahl von Texten für die tägliche Bibellese versorgt, sondern sie haben uns auch wieder reich beschenkt mit einer Jahreslosung für das Jahr 2022: einem Christus-Wort aus dem Johannesevangelium.
Ich gebe es offen zu: Als ich diese Jahreslosung zum ersten Mal sah, war ich überhaupt nicht von ihr angetan. Was will mir das denn wohl sagen?, seufzte ich vor mich hin. Soll ich etwa wieder sämtliche Menschen liebhaben, selbst die, die mich kränken, obwohl ich ihnen so freundlich entgegentrete, wie es mir nur möglich ist? Muss ich etwa das ganze Jahr über ein schlechtes Gewissen haben, weil es mir ganz sicher nicht gelingen wird, jedem, wirklich jedem trotz Kränkung und Angst vor neuer Kränkung offen und unvoreingenommen die Tür meines Herzens zu öffnen?
Ja, ich habe die Jahreslosung immer wieder beiseite gelegt und mit ihr gehadert, obwohl ich wusste, dass ich Ihnen einige Zeilen dazu als Begrüßung in den neuen Kalender hineinschreiben soll. Bis ich merkte, dass sich etwas bei mir änderte: Ich las, ja hörte plötzlich immer öfter und deutlicher das „Jesus Christus spricht“ und begriff auf einmal: Es geht gar nicht um eine Anforderung an mich, sondern darum, dass Christus hier ein Angebot macht, das absolut voraussetzungslos ist. „Wer zu mir kommt“ – das kann doch jede und jeder sein, gleichgültig, aus welchem Land der Erde stammend, ob klug oder nicht, ob reich oder arm, ob krank oder gesund, ob wer-weißwie beliebt in den „sozialen Medien“ oder dort mit vielen „Dislikes“ in die Ecke gestellt. Gleichgültig, ob „Juden oder Griechen“, wie der Apostel Paulus es im Römerbrief ausdrückt.
Die Jahreslosung 2022 betrachte ich seither, wie eingangs gesagt, als ein Geschenk: Es wurde mir eine Einladung zu einem erstaunlichen Ereignis überreicht, zu einer Begegnung, die ich nicht verpassen möchte. Und so hat sich meine anfängliche Skepsis gewandelt in Freude, diese Einladung an Sie weiterzugeben, liebe Leserinnen und Leser des Kalenders: „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
Ihre Elisabeth Neijenhuis