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3. Januar

Montag | SA 08:26 SU 16:27 MA 09:34 MU 16:59

Wochenspruch: Johannes 1,14b

Wochenlied: EG 34 oder 36

Wir lesen Johannes 1,19 – 28

Demut und Bescheidenheit

Vor vielen Jahren arbeitete ich in einem Handelsunternehmen in der damaligen DDR. Mein Vorgesetzter, Hauptbuchhalter und Finanzchef, beauftragte mich mit dem Controlling weit über Thüringen verstreuter Filialen. Ich untersuchte Betriebsabläufe und die Wirtschaftlichkeit. Hatte ich Erfolg und löste Probleme, erklärte er: „Das haben wir Kollegen B. zu verdanken.“ Bei Misserfolgen sagte er nur: „Tut mir leid, ich habe das nicht geschafft …“. War das Bescheidenheit oder gar Demut? Vielleicht ein wenig von beidem. Sich nicht in den Vordergrund zu stellen, dient dem Erfolg des Unternehmens – es geht ja um die Sache. So war das mit Johannes, diesem charismatischen Prediger. Einer, den die Leute suchten und auf den sie Hoffnung setzten. Aber: der seinen Auftrag nicht aus den Augen verlor! Darum sagte er das: „Ich bin’s nicht! Ich bin dessen nicht würdig, der nach mir kommen wird …“. Welche Bescheidenheit! Welche Demut! Wer sich so verhält, läuft nicht Gefahr, dass ihm die Menschen wie einem Rattenfänger folgen. Sie werden ihn verehren, gewiss. Aber ihn niemals über alles setzen. Nein, Johannes stößt die Leute nicht zurück. Er ist weiter für sie da. Predigt. Tauft. Denn es geht ihm um die Sache und sonst nichts. – Selbst moderne Charismatiker können das, so wie einst Elvis Presley: „Nennt mich nicht King. King ist nur einer: Jesus.“ Eben.

Thomas Begrich

Wir beten

Wo ich geh und steh, sollst Du bei mir sein. Wo ich red und schweig, soll ich wissen, wozu. Gib mir stets die Kraft, das zu tun, was vor Dir richtig ist, o Herr. Amen.

Eva Strittmatter (1930 – 2011)

Eva Strittmatter veröffentliche mehr als 20 Lyrikbände. Sie reflektierte darin weniger die politischen Umstände des Lebens in der Zeit der DDR oder danach als das Sein und Fühlen als Mensch in dieser Welt. Damit erreichte sie Millionen Menschen und wurde eine der bedeutendsten deutschen Lyrikerinnen:

Zum Wort, das uns anvertraut ist, zu stehen.

Es mag mir ruhig Schaden geschehen.

Geschieht nur dem Geist der Wahrheit kein Leid.

um 306 † Gordius, Märtyrer in Kappadozien | 1537 Schmalkalische Artikel | 1559 † Matthäus Ratzeberger | 1934 „Freie reformierte Synode“ in Barmen-Gemarke | 1972 † Frans Masareel, flämischer Maler und Graphiker | 1988 † Rose Ausländer, deutsch- und englischsprachige Schriftstellerin/Lyrikerin | 2011 † Eva Strittmatter, Lyrikerin

Sonne und Schild 2022

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