Читать книгу Praxishandbuch Altersmedizin - Группа авторов - Страница 11

2 Epidemiologie und demografischer Wandel Siegfried Weyerer 2.1 Einleitung 2.1.1 Epidemiologie

Оглавление

Ursprünglich befasste sich die Epidemiologie, und davon leitet sich ihr Wortsinn ab, mit Epidemien, die durch Infektionskrankheiten wie Cholera und Typhus verursacht wurden. So untersuchten beispielsweise im 19. Jahrhundert in England John Snow und in Deutschland Max von Pettenkofer Risikofaktoren für das massenhafte Auftreten von Cholera. Im Laufe der letzten 100 Jahre weitete sich der Gegenstandsbereich der Epidemiologie auf das gesamte Spektrum nicht nur akuter, sondern auch chronischer Erkrankungen aus. Die Epidemiologie stellt neben der biologisch-naturwissenschaftlichen und der klinischen Forschung eine der drei Grundlagen der wissenschaftlichen Medizin dar.

Die Bezeichnung »Epidemiologie« leitet sich aus dem Griechischen her (»epi« = »über« »demos« = das »Volk« und »logos« = die »Lehre«) und bedeutet so viel wie »die Lehre von dem, was über das Volk kommt« oder »was im Volk verbreitet ist«. Der Wortsinn bringt das zentrale Merkmal dieses Forschungsansatzes – den Bevölkerungsbezug – zum Ausdruck. Deskriptive Epidemiologie beschäftigt sich mit der räumlichen und zeitlichen Verteilung von Erkrankungen in der Bevölkerung und der unterschiedlichen Häufigkeit ihres Auftretens im Zusammenhang mit demografischen, genetischen, Verhaltens- und Umweltfaktoren. Analytische Epidemiologie untersucht die Bedingungen des Auftretens und des Verlaufs von Erkrankungen mit dem Ziel, das Wissen über Ursachen, Risiko- und Auslösefaktoren von Krankheitsepisoden und Krankheitsfolgen zu vertiefen. Zur Erreichung ihrer Forschungsziele ist die Epidemiologie auf inhaltliche und methodische Partnerdisziplinen angewiesen: Klinische Fächer, Statistik, Sozialwissenschaften und demografische Forschung spielen dabei eine zentrale Rolle.

Praxishandbuch Altersmedizin

Подняться наверх