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1 Einführung Die Herausgebenden

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Die Gesundheit und das Wohl des alten Menschen stehen im Mittelpunkt altersmedizinischen Handelns. Dieses fußt einerseits auf dem systematischen Verständnis biologischer, psychologischer und sozialer Zusammenhänge, in denen sich menschliches Altern in Gesundheit und Krankheit realisiert. Als praktische Disziplin strebt die Altersmedizin andererseits die Anwendung und Umsetzung dieser Wissensbestände in unterschiedlichen institutionellen Kontexten und Handlungsfeldern an, zu denen Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation, psychosoziale Intervention und Beratung gezählt werden können. Geriatrie, Gerontopsychiatrie und angewandte Gerontologie sind unbestritten diejenigen Disziplinen, für die die Generierung und Anwendung altersmedizinisch relevanten Wissens von zentraler Bedeutung ist. Historisch und institutionell betrachtet, haben diese drei Disziplinen in Deutschland eine unterschiedliche Herkunft: Während die Geriatrie (im enger gefassten Sinne) starke Wurzeln in der Inneren Medizin besitzt und sich die Gerontopsychiatrie in den vergangenen Jahrzehnten als Spezialdisziplin der Psychiatrie und Altenhilfe herausgebildet hat, ist die Gerontologie – wenngleich in ihrem Selbstverständnis interdisziplinär angelegt – als »akademisches Kind« der Psychologie traditionell sehr stark durch Fragestellungen und Konzepte der Verhaltenswissenschaften geprägt. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels – dem im Folgenden ein eigenes Kapitel gewidmet ist ( Kap. 2) – wird die theoretische und praktische Bedeutung aller drei Disziplinen noch zunehmen. Zu den im vorliegenden Teil des Buches dargestellten Grundlagen der Altersmedizin gehört daher auch eine Vorstellung dieser Disziplinen, ihrer Aufgabenbereiche, ihres Selbstverständnisses und ihrer institutionellen Verankerung ( Kap. 3). Einem Grundanliegen des Buches folgend, wird darüber hinaus die Interdisziplinarität ( Kap. 4) als zentrales integratives Konzept der Altersmedizin eingeführt. Aufgrund der oben skizzierten historischen Entwicklung ist diese zwar vielerorts noch nicht zufriedenstellend in die Praxis umgesetzt. Unbestreitbar ist jedoch, dass trotz unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen, Versorgungssettings und Kompetenzen gemeinsame Problemstellungen in denselben oder überlappenden Handlungsfeldern bewältigt werden müssen. Eine Altersmedizin im weiteren Sinne bezieht daher ihre wichtigsten Grundkonzepte ( Kap. 5) aus dem Wissensbestand aller drei Disziplinen. Diese reichen von biomedizinisch geprägten Konzepten – wie Gebrechlichkeit und Multimorbidität – über kognitions- und entwicklungspsychologische Begrifflichkeiten (z. B. Plastizität, Bewältigung) hin zu sozialwissenschaftlichen Kategorien (z. B. soziale Teilhabe). Sie werden im Folgenden in kurzen Übersichtskapiteln dargestellt, die jeweils mit einer Bewertung der praktischen Relevanz dieser Grundkonzepte für die Altersmedizin abschließen. Dabei erlauben entsprechende Querverweise auf die folgenden Kapitel des Buches eine rasche klinisch-praktische Vertiefung der Themenfelder.

Zugunsten einer lesefreundlichen Darstellung wird in diesem Buch bei personenbezogenen Bezeichnungen in der Regel die männliche Form verwendet. Diese schließt, wo nicht anders angegeben, alle Geschlechtsformen ein (weiblich, männlich, divers).

Praxishandbuch Altersmedizin

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