Читать книгу Praxishandbuch Altersmedizin - Группа авторов - Страница 16

2.5 Mortalität

Оглавление

Sterbeziffern haben eine große Bedeutung in der Epidemiologie, vor allem wenn Daten über einen längeren Zeitraum hinweg oder zwischen verschiedenen Regionen verglichen werden sollen. Für den Vergleich des Sterbegeschehens verschiedener Populationen ist es unerlässlich, Faktoren wie Geschlecht und Alter, die einen starken Einfluss auf das Erkrankungsrisiko haben, zu kontrollieren.

Die Todesursachenstatistik ist eine wichtige Grundlage zur Ermittlung von Gesundheitsindikatoren wie Sterbeziffern, verlorenen Lebensjahren und vermeidbaren Sterbefällen. Sie liefert wichtige Hinweise hinsichtlich der Einflussfaktoren der Gesundheitsindikatoren, der regionalen Besonderheiten der todesursachenspezifischen Mortalität und ihrer Veränderung im zeitlichen Verlauf. Im 19. Jahrhundert war die Sterblichkeit von einer spezifischen Struktur der Todesursachen gekennzeichnet. Die wichtigste Todesursache war die Säuglingssterblichkeit; etwa ein Viertel bis zu einem Drittel aller Neugeborenen verstarb bereits im ersten Lebensjahr. Daneben war auch die Geburt selbst mit einem großen Risiko für die Mutter verbunden. Die wichtigste Todesursache für Personen, die das erste Lebensjahr erfolgreich überstanden, war die Gruppe der Infektionskrankheiten. Die wirksame Bekämpfung gefährlicher Infektionskrankheiten und die Verbesserung der hygienischen Bedingungen haben die Lebenserwartung steigen lassen und das Krankheitsspektrum verändert (Weyerer et al. 2008). Wie aus der Todesursachenstatistik für Deutschland aus dem Jahr 2015 hervorgeht (Statistisches Bundesamt 2017b), spielen Infektionskrankheiten nur eine geringe Rolle: Die häufigste Todesursache sind Herzkreislauferkrankungen ( Kap. 34): 38,5 % aller Sterbefälle werden dadurch verursacht. Die zweithäufigste Todesursache sind Krebserkrankungen (25,3 %).

Der Wert von Todesursachenstatistiken ist jedoch durch eine Reihe von Faktoren eingeschränkt: Sie erfassen nur einen Teilaspekt des Gesundheitszustands der Bevölkerung, da lediglich die tödlich verlaufenden Erkrankungen dokumentiert werden. Eine Vielzahl von behindernden Erkrankungen ohne Lebensbedrohlichkeit kommt in der Sterbefallstatistik ebenso wenig zum Ausdruck wie eine Reihe von Erkrankungen, etwa Bluthochdruck oder Demenzen, die die Lebenserwartung erheblich verringern, die aber nur selten als eigentliche Todesursachen genannt werden. Die amtliche Statistik berücksichtigt nur die als Grundleiden angegebene Krankheit in relativ undifferenzierter Form und schlüsselt sie nach Alters- und Geschlechtsgruppen auf. Begleiterkrankungen werden nicht genannt, differenziertere Informationen – wie die Krankheitsdauer und das Ausmaß der funktionellen Beeinträchtigung – sind nicht verfügbar.

Praxishandbuch Altersmedizin

Подняться наверх