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Zur Qualität qualitativer Forschung

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Qualitative Forschung ist – nicht speziell im Bereich der Medienforschung, sondern generell – seit längerem mit der Frage konfrontiert, wie und wodurch die Qualität der Forschung, der Vorgehensweisen und Ergebnisse bestimmt werden soll. So wird versucht, einen Kriterienkatalog für qualitative Forschung zu entwickeln. Diese Kriterien sollen dann für qualitative Forschung insgesamt oder für einen bestimmten Ansatz im Spektrum qualitativer Forschung oder für eine konkrete Methode gelten. Es existieren mittlerweile eine ganze Reihe von Vorschlägen für solche Kriterien (vgl. Flick 2016, Kap. 28 und 29 für einen Überblick). Dabei sind vor allem zwei Probleme aufgetreten, die die Unterschiede zur Situation in der quantitativen Forschung deutlich machen: Keiner der Vorschläge ist bislang so allgemein akzeptiert wie die Kriterien Reliabilität, Validität und Objektivität in der quantitativen Forschung. Und die bislang vorliegenden Vorschläge für Kriterien beinhalten in der Regel keine Grenzwerte oder Markierungen zur Unterscheidung schlechter von guter Forschung. Bei der Reliabilitätsbestimmung in der quantitativen Forschung wird immer auch ein Grenzwert festgelegt, wie groß die Übereinstimmung zwischen wiederholt durchgeführten Messungen sein muss, damit diese noch als reliabel betrachtet werden können. Bei Kriterien wie Authentizität, die wiederholt für die qualitative Forschung vorgeschlagen wurden (Lincoln/ Guba 1985), lässt sich keine vergleichbare Grenzziehung vornehmen.

Andererseits wird deshalb die Frage der Qualitätsbestimmung qualitativer Forschung an bestimmten Strategien der Qualitätssicherung festgemacht. Hier sind verschiedene Ansätze zu nennen wie die Analytische Induktion, die Triangulation (vgl. Flick 2011; 2018) und Ähnliches. Kohärenz nimmt hier eine Zwischenstellung ein. Einerseits wird sie zu einem Kriterium vor einem konstruktivistischen Hintergrund (etwa bei Steinke 1999), andererseits lässt die Herstellung bzw. Erhöhung der Kohärenz im Forschungsprozess sich als eine Strategie der Qualitätssicherung bzw. -förderung im qualitativen Forschungsprozess beschreiben. Die Herstellung von Kohärenz im Forschungsprozess ist eine solche Strategie, die auf unterschiedliche Weise realisiert bzw. umgesetzt werden soll. Entsprechend werden im nächsten Schritt solche Strategien diskutiert, bevor auf Kriterien wie Validität und ihre Alternativen eingegangen wird.

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