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Validität qualitativer Forschung

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Validität (vgl. Kvale 1995) wird für die qualitative Forschung häufig diskutiert. Die Frage der Validität lässt sich auch darin zusammenfassen, ob »der Forscher sieht, was er […] zu sehen meint« (Kirk/Miller 1986, S. 21). Bei der Übertragung und unmittelbaren Anwendung klassischer Validitätskonzeptionen in der qualitativen Forschung ergeben sich verschiedene Probleme. Die interne Validität soll z. B. erhöht bzw. sichergestellt werden, indem man ausschließt, dass andere als die in der Untersuchungshypothese enthaltenen Variablen den beobachteten Zusammenhang bestimmen (z. B. Bortz/Döring 2001, S. 53). In diesem Verständnis liegen bereits die Probleme bei der Übertragung auf qualitative Forschung begründet: Die interne Validität soll durch eine möglichst umfassende Kontrolle der Kontextbedingungen in der Untersuchung erhöht werden. Dazu dient die weitgehende Standardisierung der Erhebungs- bzw. Auswertungssituation. Der dafür notwendige Grad an Standardisierung ist jedoch mit dem größten Teil der gängigen qualitativen Methoden nicht kompatibel bzw. stellt ihre eigentlichen Stärken in Frage. Ähnlich lässt sich für die anderen Formen der Validität aufzeigen, warum sie nicht direkt auf qualitative Forschung übertragen werden können (vgl. hierzu Steinke 1999).

Insgesamt betrachtet wird der Anspruch formuliert, qualitative Forschung müsse sich zumindest den Fragen stellen, die mit Konzepten wie Reliabilität und Validität (z. B. bei Morse 1999, S. 717) oder Objektivität (Madill u. a. 2000) verknüpft sind (vgl. hierzu Flick 2018b). In der Umsetzung überwiegt jedoch die Modifikation oder Reformulierung der Konzepte.2 Generell stellt sich bei der Übertragung der klassischen Kriterien quantitativer Forschung das Problem, dass deren Umsetzung dort wesentlich auf der Standardisierung (des Vorgehens, der Methoden und ihrer Anwendung) beruht, was sich auf qualitative (bzw. nicht-standardisierte) Forschung aufgrund ihres expliziten Verzichts auf Standardisierung nicht übertragen lässt.

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