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4.2.5 Syndrome mit Störungen des Bindegewebsaufbaus

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Klinisch relativ häufig findet sich die Kombination von autistischen Symptomen und Auffälligkeiten im Bereich des Muskel- und Bindegewebes, z.B. „Schlacksigkeit“, überdehnbare Gelenke, wenig tonisierte Muskulatur und ein marfanoider Habitus. Tatsächlich konnte ein überzufällig häufiges gemeinsames Auftreten des Marfan-Syndroms mit autistischen Symptomen gezeigt werden (Tantam et al. 1990). Das Lujan-Fryns-Syndrom fasst Symptome des Marfan-Syndroms (wie z.B. dünne, lange, überbewegliche Finger, eine typische Gesichtsform, aber auch Herzfehler) und Symptome einer ASS zusammen. Darüber hinaus findet sich beim Lujan-Fryns-Syndrom oft (aber nicht immer) eine Lernbehinderung, ein Makroorchismus und gelegentlich Symptome einer ADHS. Häufig lässt sich ein X-chromosomaler Erbgang nachweisen (Van Buggenhout u. Fryns 2006). Unter dem Terminus Ehlers-Danlos-Syndrom werden verschiedene (im gebräuchlichsten Klassifikationssystem: sechs) Störungen des Kollagen-Aufbaus zusammengefasst. Das charakteristischste Symptom dabei ist eine überdehnbare Haut, es können aber auch überdehnbare Gelenke, ausgeprägte Skoliosen, Gefäßprobleme oder gastrointestinale Symptome auftreten. In mehreren Studien zeigten sich gehäuft autistische Symptome (oder Alexithymie) beim Ehlers-Danlos-Syndrom. Das Williams-Beuren-Syndrom, das in vielen Fällen durch einen Defekt des Elastin-Gens bedingt ist, galt aufgrund verschiedener Symptome (intensiver Augenkontakt, hohe Gesprächigkeit, hypersoziales Verhalten) als Gegenstück der ASS. Da in der Zwischenzeit einige Dutzend Fälle von Doppeldiagnosen ASS und Williams-Beuren-Syndrom beschrieben sind, wurde diese Dichotomie aber weitgehend revidiert (Gillberg u. Rasmussen 1994).

Autismus-Spektrum-Störungen im Erwachsenenalter

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