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EMPOWERMENT FÜR DEIN PFERD

Großartige Bewegungen freiwillig trainieren – das ist unser Mantra.

Das Besondere: Wir machen wissenschaftliche Erkenntnisse zum Lernverhalten von Pferden für dich nutzbar. Step-by-Step mit riesigen Fotoserien zeigen wir, wie du mit positiver Verstärkung Versammlungsarbeit mit deinem Pferd trainierst, angefangen beim isometrischen Squat, bei dem das Pferd im Stehen Versammlung übt. Unsere Bilderserien zeigen nicht nur detailliert jeden Trainingsschritt, sondern auch ehrliche Fehleranalysen. Unser Trainingskonzept ist Empowerment. Damit kannst du Lektionen der Hohen Schule ebenso lernen wie Spiele oder Übungen, die das Leben leichter machen, wie z.B. an der Aufstieghilfe. Mobilisiere die innere Kraft deines Pferdes, bis hin zu Bewegungen, die dein Pferd sich selbst nicht zugetraut hätte. Operante Konditionierung ist im Pferdetraining allgegenwärtig – allerdings vielfach unbemerkt.

Das „Okapi“ in „Okapi-Training®“ steht für: Operante Konditionierung ins Alltagstraining produktiv implementieren. Das Okapi ist übrigens ein giraffenartiger Paarhufer (Abb. hier unten), auch Waldgiraffe genannt, der sich gut mithilfe positiver Verstärkung trainieren lässt [44].

WARUM DU KEINEN GURU BRAUCHST

Pferdeausbildung ist keine Zauberkunst, auch wenn sie vielfach so verkauft wird. Du brauchst keinen Guru, damit die Kommunikation zwischen dir und deinem Pferd funktioniert. Du brauchst Informationen. Wir möchten dich ermutigen, zu hinterfragen, warum wir Reiter dieses oder jenes tun. Wir statten dich mit allen wissenschaftlichen Informationen aus, die du benötigst, um dein eigenes Trainingskonzept zu entwickeln. Sprich mit deinem Pferd und erlebe, wie es dir antwortet. Pferdewissenschaftliche Texte sind manchmal knifflig zu beschaffen. Sie haben den unschlagbaren Vorteil, dass sie den Fokus auf Tatsachen legen. Wirklich wissenschaftlich ist übrigens eine Publikation, wenn Daten und Auswertung der sogenannten guten wissenschaftlichen Praxis3 unterworfen sind. Wir haben dir umfängliche Literatur zusammengestellt, die offene Fragen zum Pferdetraining, Verhalten und zur Beziehung zwischen Pferd und Mensch beantwortet.

Okapi im Leipziger Zoo.


Vom Trauerkloß zum Power-Girl: Fuchsi nach 18 Monaten Okapi-Training®

EIN PFERD SO RICHTIG MOTIVIEREN

Unser Ziel ist ein Pferd, das freiwillig und gern mit uns arbeitet. Weil es diese Zusammenarbeit schätzt und weil es merkt, dass ihm das Training guttut. Doch wie kommen wir dahin? Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, die beste Motivation für unser Pferd zu finden. Eine Motivation kann intrinsisch oder extrinsisch sein. Intrinsische Motivation, die Motivation „von innen heraus“, spielt eine Rolle, wenn z. B. ein Pferd sich gern bewegt. Als direktes Trainingsmittel ist sie leider kaum nutzbar, denn wir können im Voraus nichts versprechen. Auch gemeinsam verbrachte Zeit ist kein direktes Trainingsmittel. Unsere bloße Anwesenheit motiviert das Pferd nicht, etwas Neues zu lernen. Dies klappt eher, wenn wir dem Pferd etwas Angenehmes dafür geben. Positive Verstärkung also. Die Futterbelohnung ist eine Motivation von außen, also eine extrinsische Motivation.

WER HAT’S ERFUNDEN?

Wir haben also vor, Belohnung einzusetzen, aber richtig! Ein kurzer Blick auf die Geschichte der Lerntheorie hilft, Tiertraining klarer zu sehen.

E. L. Thorndike beschrieb bereits 1898, wie er das Ausbruchsverhalten hungriger Katzen untersuchte, die in sogenannte „Puzzle Boxes“ eingesperrt waren. Thorndikes Ideen wurden von B. F. Skinner weitergedacht [45], der die Boxen u. a. für Ratten umbaute. Die Ratte erkundete die Box und berührte irgendwann einen Hebel, welcher Futter ausschüttete. Sie wurde immer schneller im Abrufen von Futter. Es gab auch Boxen, in denen ein Licht leuchtete, sodass die Ratte lernte: „Nur wenn das Licht leuchtet, bekomme ich durch Hebeldrücken Futter.“ Bitte merke dir dieses Detail, wir werden es später noch brauchen! Du weißt bereits: Das Grundprinzip, etwas zu tun, um eine Belohnung zu erhalten, fällt unter den Begriff der operanten Konditionierung. Die Ratte stellte eine Beziehung her zwischen ihrem Verhalten und der resultierenden Konsequenz. Das lässt sich auch im Pferdetraining hervorragend nutzen und funktioniert bereits bei Fohlen [46]. Selbstverständlich lernen nicht nur Pferde oder Ratten mithilfe der operanten Konditionierung Neues. Auch Babys [47], Hühnerküken [48], Wasserschweine, Frösche [49] und Krabben [27] können so trainiert werden. Was eine Krabbe kann, kann dein Pferd schon lange!

Wird der Hebel bedient, während die Lampe leuchtet, öffnet sich die Futterluke (modellhaft).


Die Pioniere: Marian Breland, später Marian Breland Bailey, und Keller Breland. Zur Verfügung gestellt von Robert E. (Bob) Bailey

In Form des Clickertrainings fand diese Art der Arbeit in den 1980ern verstärkt den Weg ins Hundetraining [27], in den 1990ern vermehrt ins Pferdetraining [50]. Der Clicker, ein kleiner Geräuscherzeuger, ist ein Hilfsmittel, um dem Tier zu sagen, dass genau das gezeigte Verhalten belohnt wird („Jetzt!“). Viele Trainer, die belohnungsbasiertes Training für Otto Normalverbraucher zugänglich machten, arbeiteten vormals mit Walen und Delfinen. Die Etablierung des Clickertrainings verdanken wir allerdings der frühen Pionierarbeit von Marian Breland Bailey, Keller Breland und Bob Bailey, die Verhaltensforschung und Tiertraining miteinander verbanden. Die Brelands (Abb. hier links) waren zunächst wissenschaftliche Mitarbeiter von B. F. Skinner. Sie gründeten in den 1940ern ein Unternehmen, das Tiertraining auf der Basis von positiver Verstärkung betrieb.

Mach mich stark!

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