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Hier wurde der Grundstein des Clickertrainings gelegt, wie wir es heute kennen: Man trainiert ein akustisches Signal, das dem Tier signalisiert: „Das war richtig!“ Direkt auf das Signal folgt Futter. Dieses Signal dient als sekundärer Verstärker4 [47, 48]. Auf diesen Begriff kommen wir später zurück. Mithilfe positiver Verstärkung kann man Tieren praktisch alles antrainieren, was in ihrem Repertoire liegt [51]. Bob Bailey setzte die gemeinsame Arbeit fort und gilt heute ebenfalls als Schlüsselfigur des wissenschaftsbasierten Tiertrainings mithilfe von Belohnung.

KLASSISCHE KONDITIONIERUNG

Operante Konditionierung ist nicht das Einzige, was da vor sich hinwirkt, wenn wir Pferde trainieren. Die klassische Konditionierung ist eine sehr schlichte Form des Lernens. Hierbei fügt man einer natürlichen Reaktion auf einen Reiz einen zweiten Reiz hinzu, der vorher nichts mit der Sache zu tun hatte. Angenommen, ein Pferd kann mit dem Wort „Brrr“ zunächst nichts anfangen. Wenn der Reiter beide Zügel anzieht, hält das Pferd an. Der Reiter gibt nach. Das ist operante Konditionierung, die du schon kennst. Wenn er aber jedes Mal vor dem Zügelzug „Brrr!“ ruft, wird das „Brrr“ mit dem Reiz im Maul verknüpft. Bald genügt das „Brrr“ zum Anhalten. Dies ist klassische Konditionierung5: Das Pferd verknüpft den Laut mit dem Reiz. Dieser Prozess verläuft unbewusst. Auch wenn das Pferd lernt, das Geräusch des Clickers mit der Belohnung zu verknüpfen, ist dieses Teilelement eine klassische Konditionierung. Der Clicker ist einfach nur ein kleiner Geräuschgeber. Sein Knacken sagt dem Pferd: „Das jetzt ist es, was ich belohnen werde!“


Button-Clicker

Übrigens: Wer eine Weile mit positiver Verstärkung arbeitet, stellt irgendwann fest, dass ihn das Pferd zur Weiterarbeit auffordert, wenn eigentlich Feierabend ist. Ein verrücktes Gefühl, vor allem für jeden, dessen größte Belohnung für das Pferd bisher das Arbeitsende war.6 Wie sich das Pferd hierbei ausdrückt, ist ziemlich individuell. Manche marschieren weg, wenn der Mensch zum Hallenausgang geht, oder stellen sich demonstrativ in die Hallenmitte. Es kommt vor, dass man diese Aufforderung erst nach einer Weile bemerkt. Damit das Ende der Zusammenarbeit das Pferd nicht enttäuscht, etabliere für das Ende einer Trainingseinheit ein kleines Abschlussritual. Das kann z. B. etwas Futter in einem Eimer an der Seite sein, oder du belohnst dein Pferd auf dem Weg zur Box noch einmal für eine einfache Sache, z. B. die Berührung eines Targets (Erste Übung: Etwas berühren (Target)).


Doof: Die ungewollten Verhalten „Scharren“ und „um die Matte herum gehen“ sind zeitweise Teil von Jupiters Repertoire und können immer wieder auftreten.

SCHNELLES LERNEN

Neben der operanten Konditionierung gibt es weitere wichtige Begriffe, über die wir uns unbedingt Gedanken machen sollten.

FEHLER

Wer in Ruhe üben kann, ohne dabei ständig in Sackgassen zu geraten, lernt schneller. Pferde kommen nicht automatisch mit einem Verständnis dafür auf die Welt, was der Mensch von ihnen wollen könnte [1]. Das Lesen unserer Körpersprache ist Pferden nicht angeboren [55]. Wir müssen unseren Pferden zeigen, was wir von ihnen erwarten, indem wir gewünschte Verhaltensweisen antrainieren. Was ein Fehler ist und was nicht, weiß unser Pferd eigentlich gar nicht. Deswegen werden wir Fehler fortan ignorieren, auch wenn es für dich ungewohnt sein mag.


Besser: Die Stute kann sich viele Belohnungen verdienen und versteht, was Sandra von ihr möchte. „Scharren“ und „um die Matte herum gehen“ sind nicht Teil des Repertoires geworden.

Mach mich stark!

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