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Vorwort der Herausgeber

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Die neue und inzwischen 2. Auflage des Praxishandbuchs Bipolare Störungen wurde erforderlich, weil sich die Kenntnisse und Therapiekonzepte über bipolare Störungen deutlich weiterentwickelt haben. Entsprechende Veränderungen in den diagnostischen und therapeutischen Empfehlungen werden insbesondere in der 2019 überarbeiteten deutschen S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie bipolarer Störungen deutlich. Darüber hinaus hat die Klassifikation der Erkrankungen sowohl in dem von der American Psychiatric Association herausgegeben DSM-5 Manual als auch in der von der WHO verabschiedeten ICD-11 Modifikationen und Erweiterungen erfahren.

In dieser Auflage wurde der Therapie-Teil deutlich erweitert und die psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten bekommen in dieser Ausgabe den gebührenden und erforderlichen Raum.

Zahlreiche Kapitel sind neu aufgenommen bzw. wurden komplett überarbeitet, andere aktualisiert, und es wurde Wert darauf gelegt, dass die Praxis des Trialogs, die Sicht der Betroffenen und der Angehörigen integriert wird als festem Bestandteil einer modernen und zeitgemäßen Versorgung von bipolar Betroffenen. Neue, Evidenz basierte Erkenntnisse bei der Diagnostik, bei den Entstehungsbedingungen sowie bei der Behandlung wurden eingearbeitet. Das Buch bildet somit den aktuellen Kenntnisstand zu Bipolaren Störungen ab, was für Kliniker in Aus- bzw. Weiterbildung ebenso interessant sein dürfte, wie für langjährig Tätige zur Fortbildung. Selbst Wissenschaftler finden in den Buchkapiteln eine fokussierte, aktuelle Zusammenfassung von Fakten, Ergebnissen bzw. Forschungsempfehlungen.

Auch an dieser Auflage haben viele ausgewiesene Expert*innen aus dem deutschsprachigen Raum mitgewirkt – für deren engagierte Mitarbeit als Autor*innen die Herausgeber herzlich danken – und mit ihren aktuellen, praxisorientierten Beiträgen haben sie versucht, Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine verständliche und zugleich praktische Hilfe, zugleich aber auch eine vertiefende, ausführliche und differenzierte Informationsquelle an die Hand zu geben.

Bekanntlich sind bipolare Störungen häufig, deren gesundheitspolitische Bedeutung wird aber immer noch unterschätzt. Geht man von einem nicht zu engen Krankheitskonzept aus und berücksichtigt zugleich die Bipolar-II-Störungen, sind 2–3 % der Bevölkerung betroffen, somit ist die Erkrankung eine häufige Herausforderung für Betroffene, Angehörige und Therapeut*innen. Nicht selten erhalten die Patient*innen nur unzureichende Unterstützung und nicht die Behandlung, die gemäß Leitlinien zu empfehlen wäre. Insofern liegt es nahe, das Wissen über bipolare Störungen allgemein bekannt zu machen. Eine solche Wissensvermittlung beinhaltet zugleich die notwendige Aufklärung über die Besonderheiten dieser facettenreichen Störung. Bis heute sind die Rückfallraten hoch, was teils großes, persönliches Leid bedeutet und zugleich mit hohen Kosten für das Gesundheitssystem einhergeht. Wer in der zweiten oder dritten Lebensdekade an einer bipolaren Störung erkrankt, hat nicht nur eine um nahezu ein Jahrzehnt verkürzte Lebenserwartung, er büßt zudem schon vorher erheblich an Lebensqualität ein, was mit höherer Morbidität, häufigeren Krankenhausaufenthalten und längeren Behandlungszeiten verbunden ist. Gravierend sind das hohe Risiko von Selbstschädigungen und eine hohe Suizidrate. Nur, wenn die Störung rechtzeitig erkannt wird, können nachteilige Folgen gemildert oder ganz vermieden werden und so der Verlauf günstig beeinflusst, dabei Kosten reduziert werden. Erfreulicherweise gibt es eine Reihe von hilfreichen, gut untersuchten therapeutischen Maßnahmen.

Das vorliegende, praxisorientierte Handbuch leistet zum Überblick, Verständnis und den Therapiemöglichkeiten einen Beitrag. Es vermittelt aktuelles Wissen über allgemeine Grundlagen der bipolaren Störung, informiert über die Diagnostik und Differenzialdiagnostik, die wichtigen Verlaufsaspekte, die an Leitlinien orientierten Behandlungsoptionen, berücksichtigt besondere Verlaufsaspekte und bezieht die Selbsthilfe und den Trialog mit ein. Spezielle Themen und ein Tabellenwerk runden das Buch ab. Auf eine übersichtliche Gestaltung, auch mit Empfehlungen für die Praxis, wurde Wert gelegt. Die vielfältigen und vielschichtigen Aspekte der bipolaren Störungen werden in klarer und verständlicher Sprache dargelegt. Die Autor*innen als erfahrene und meinungsführende Expert*innen haben darauf geachtet, dass der Bezug zu relevanten Versorgungsthemen im Vordergrund steht und durchgehend gewahrt bleibt. Eine rundum überarbeitete 2. Auflage.

Wenn bei bestimmten Begriffen, die sich auf Personengruppen beziehen, nur die männliche Form gewählt wurde, so ist dies nicht geschlechtsspezifisch gemeint, sondern geschah ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit. Diese schließt, wo nicht anders angegeben, alle Geschlechtsformen ein (weiblich, männlich, divers).

Wir wünschen, liebe Leserinnen und Leser, dass Ihnen das Praxishandbuch gefällt, es hilfreich und nützlich ist und für Sie als Informationsquelle und Nachschlagewerk dient. Unser Dank gilt nicht nur den Autor*innen, sondern auch dem Kohlhammer-Verlag für die geduldige und sehr gute Betreuung.

Dortmund, München, Tübingen, Dresden, 2021

Prof. Dr. Hans-Jörg Assion

Prof. Dr. Peter Brieger

Prof. Dr. Martin Hautzinger

Prof. Dr. Dr. Michael Bauer

Bipolare Störungen

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