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2.4.2 Das Konzil von Florenz (1439)

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Anders stellte sich die Lage im 15. Jh dar. Das Herrschaftsgebiet des Kaisers war mittlerweile weitgehend auf Konstantinopel reduziert. Daher erhoffte sich Johannes VIII. (1425–1448) militärische Unterstützung. Im Westen standen sich gerade Papst und Konzil gegenüber. Papst Eugen IV. (1431–1447) erkannte deshalb in einer Kirchenunion einen entscheidenden Vorteil in dem Ringen. Kaiser wie Papst waren daher am Zustandekommen einer Übereinkunft zwischen ihren Kirchen sehr interessiert.

Bei den Verhandlungen kam man zu dem Ergebnis, dass in Bezug auf das Hervorgehen des Hl. Geistes beide Formeln – das lateinische „und dem Sohn“ (Filioque) wie das griechische „aus dem Vater“ (ek tou patros) – zulässig seien (SCHATZ: Allgemeine Konzilien, 155). In der Bulle Laetentur coeli (DH Nr. 1300–1308) wurde darüber hinaus verkündet, dass der Leib Christi „mit ungesäuertem wie mit gesäuertem Weizenbrot wahrhaft zustande gebracht“ werde (in azymo sive fermentato pane triticeo corpus Christi veraciter confici) [DH Nr. 1303]. Des Weiteren wurde festgehalten, dass „der heilige Apostolische Stuhl […] den Primat über den gesamten Erdkreis inneha[be]“ (sanctam Apostolicam Sedem […] in universum orbem tenere primatum) [DH Nr. 1307] – auch wenn „selbstverständlich“ (videlicet) den Patriarchen des Ostens „all ihre Privilegien und Rechte [bewahrt blieben]“ (salvis privilegiis omnibus et iuribus eorum) [DH Nr. 1308]. Klaus Schatz urteilt deshalb: „So kam 1439 das Unionsdekret Laetentur coeli zustande. Obwohl nicht in jeder Hinsicht voll ausgereift und aus heutiger ökumenischer Sicht ungenügend, war es damals jedoch theologisch und auch ökumenisch keine schlechte Leistung“ (SCHATZ: Allgemeine Konzilien, 156). Dennoch war in Konstantinopel „der Empfang […] kühl bis frostig, von Begeisterung kann jedenfalls nicht gesprochen werden“ (BECK: Geschichte der orthodoxen Kirche, D25). Trotz heftigen internen Auseinandersetzungen wurde die Union im Dezember 1452, in „einem Augenblick höchster Not“ (SCHATZ: Allgemeine Konzilien, 157) in der Hagia Sophia verkündet. „Für das Schicksal der Hauptstadt war es [jedoch] zu spät. Ein halbes Jahr nach dieser Feierlichkeit wurde Byzanz türkisch und bald darauf der Unionsgegner Georgios Scholarios der erste Patriarch unter dem Halbmond“ (BECK: Geschichte der orthodoxen Kirche, D253).

Die orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition

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