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1.2 Definition eines nosokomialen Ausbruchs
ОглавлениеWenn sich Patientinnen und Patienten im Rahmen einer Diagnostik oder Therapie, ambulant oder stationär, eine Infektion zuziehen, spricht man von einer nosokomialen Infektion. Je nach Art der Maßnahmen und des individuellen Gesundheitsstatus treten nosokomiale Infektionen auch häufiger auf, wobei die Intensivtherapie mit die höchsten Infektionsraten aufweist.
Erleiden zwei oder mehr Patienten in Zusammenhang mit einer Diagnostik oder Therapie unabhängig von ambulantem oder stationärem Status eine Infektion, bei der ein epidemischer Zusammenhang nicht ausgeschlossen ist, liegt definitionsgemäß ein nosokomialer Ausbruch vor (4).
Insgesamt lässt sich, u.U. auch durch Anpassung der Meldepflichten und Falldefinitionen, in den letzten Jahren eine Zunahme der nosokomialen Ausbrüche zuletzt von n = 1.803 im Jahr 2018 auf n = 2.072 im Jahr 2019 (+15%) feststellen. Die Abbildung 1 zeigt die Anteile der verschiedenen Erreger an den nosokomialen Ausbrüchen. Der Anteil an viralen Ausbrüchen ist leicht rückläufig (87% in 2019 vs. 90% in 2018) mit veränderten Anteilen der Auslöser (Norovirus 61% vs. 65% in 2018; Influenza 16% vs. 22% in 2018; Rotavirus 10% vs. 3% in 2018), während die durch Bakterien verursachten Ausbrüche weitgehend stabil sind (5% vs. 6% in 2018) (s. Abb. 1) (4, 5).
Abb. 1Nosokomiale Ausbrüche in Deutschland 2019 (unterteilt nach Erregern)