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2.1.3 E-MailE-Mail
ОглавлениеObwohl es unterschiedliche E-MailE-Mail-Messaging-Dienste gibt, unterscheiden sie sich technischTechnik nicht wesentlich voneinander. E-Mails werden klassischerweise zur asynchronen KommunikationsformKommunikationasynchrone gezählt. Im Jahr 2007 verweist Thaler auf E-Mails als Extrembeispiel asynchronerKommunikationasynchrone, computervermittelter Kommunikation. Sie spricht von einer «fehlenden Geschwindigkeit des Feedbacks, welche durch die technische Infrastruktur der Kommunikationsform E-Mail bedingt ist» (Thaler 2007: 171), denn es sei keine spontane Übernahme der Produzent*innenrolle möglich (vgl. ebd.). Im Jahr 2020 müssen diese Begründungen kritisch betrachtet und die Rahmenbedingungen der E-Mail-Kommunikation neu beurteilt werden. Die Geschwindigkeit des Feedbacks wird durch die Möglichkeit, E-Mails auch mobil – d.h. unterwegs – zu lesen und zu beantworten, stark erhöht. Hinzu kommt: Wer Push-Nachrichten für E-Mails aktiviert hat, kann diese genauso schnell rezipieren, wie dies bei WhatsAppWhatsApp- und iMessageiMessage-Nachrichten der Fall ist. Es ist, wiederum wie bei den beiden anderen Diensten, zudem auch nicht mehr notwendig, den Kommunikationskanal für Produktion oder Rezeption der Nachrichten jedes Mal aufs Neue zu öffnen (sofern eine funktionierende Internetverbindung vorhanden ist). Im Unterschied zu WhatsApp und iMessage weiss der oder die Verfasser*in eines Beitrages in der Regel aber nicht, ob die angeschriebene Person die Mail gelesen hat, wann sie zuletzt online war und ob die Nachricht überhaupt zugestellt worden ist.1 Vielleicht sind gerade deswegen bei längeren Abwesenheiten automatisch generierte Nachrichten üblich geworden, in denen darüber informiert wird, wann man wieder erreichbar ist.
Eine interessante, E-MailE-Mail-spezifische Möglichkeit ist die Planung des Sendezeitpunktes, die es erlaubt, individuell eine Zeitspanne zwischen Produktion und Versenden einer Mail zu definieren. Diese Möglichkeit kann zur AsynchronieKommunikationasynchrone beitragen. Allerdings ist es keine Default-Einstellung, dass nach dem Zeitpunkt gefragt wird, wann eine Mail versendet werden soll. Es ist eher üblich, zwischen dem Abschluss der Produktion und dem Versenden keine Zeitspanne einzuplanen.
Die technischenTechnik Voraussetzungen für die Geschwindigkeit des Feedbacks (und damit den Grad an SynchronizitätKommunikationsynchrone) sind bei E-MailE-Mails demzufolge zwar nicht identisch mit iMessageiMessage und WhatsAppWhatsApp, aber dennoch vergleichbar. Es ist rein technischTechnik gesehen genauso möglich, in Sekundenschnelle Nachrichten hin- und herzuschicken. Dazu muss der Kanal nicht jedes Mal neu geöffnet, sich nicht jedes Mal neu eingeloggt werden. Und ähnlich wie bei den anderen beiden Messaging-Diensten gilt: Bevor eine Nachricht verschickt wird, kann sie problemlos überarbeitet werden; auch eine ‹Parallelität› mehrerer Konversationen ist möglich. Der Faktor der ‹Wiederverwertbarkeit› ist besonders stark ausgeprägt. Weil E-Mails meistens mit einer Betreff-Zeile ausgestattet sind, sind Beiträge im Nachhinein noch leichter abrufbar als bei den anderen beiden Diensten. Dazu kommt, dass Mails als Favoriten markiert werden können, wodurch wichtigere Inhalte noch schneller wiedergefunden werden können. Im Sinne von Dennis/Valacich (1999) tragen diese Faktoren zur Asynchronie der KommunikationKommunikationasynchrone bei.