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2.2.1 WhatsAppWhatsApp
ОглавлениеDer Dienst WhatsAppWhatsApp erlaubt Kommunikation über verschiedene MedienMedium/Medien. So können NutzerNutzer*in*innen Fotos und Videos mit wenigen Klicks direkt aufnehmen und versenden; zudem ist es möglich, auf die gesamte Mediathek zurückzugreifen und in der Vergangenheit produzierte Inhalte zu versenden. Die Foto- und Videodateien können vor dem Versenden auf unterschiedliche Weise bearbeitet werden; beispielsweise kann eine Zeichnung oder ein EmojiEmoji über die Bilddatei gelegt werden. Mit wenig Aufwand ist es auch möglich, den aktuellen Standort zu versenden oder Kontaktdaten zu teilen. Interessanterweise können auch Dokumente verschickt werden, sofern sie in einer Cloud abgespeichert sind (siehe Abb. 1).
WhatsAppWhatsApp erlaubt zudem eine mündliche Form der Kommunikation. So ist es möglich, eine SprachnachrichtSprachnachricht zu versenden, die bei der rezipierenden Person phonisch ankommt. Weiter kann ein Beitrag phonisch produziert, aber graphisch empfangen werden. Dies erlaubt die sogenannte «Diktierfunktion». Interessanterweise sind die Ikone für diese beiden Funktionen identisch; die Perspektive der Rezeption wird von WhatsApp hier folglich ausgeklammert.
Abb. 1:
Multimediale Kommunikationsmöglichkeiten bei WhatsAppWhatsApp
WhatsAppWhatsApp bietet auch in Bezug auf die MultimodalitätMultimodalität unterschiedliche Möglichkeiten. Das Design der Tastatur verweist bereits darauf, wie zentral die Kommunikation über Bildzeichen (Emojis) ist. Per Knopfdruck wechselt man die Tastatur, sodass statt graphischer Einheiten (Buchstaben) Bildzeichen angezeigt werden. Eine andere Möglichkeit ist das Versenden von «GIFsGIF».1 WhatsApp kategorisiert diese nach «Aktuell», «Haha», «Traurig», «Liebe» und «Reaktion» (siehe Abb. 2). Das ist dahingehend interessant, als dadurch impliziert wird, dass den GIFs eine einheitliche Bedeutung zugemessen wird und sie damit semiotisch determiniert sind. Damit sollen sie explizit zur Bedeutungskonstitution beitragen: Etwas ist beispielsweise lustig, traurig oder liebevoll gemeint oder soll die entsprechenden Emotionen bei der oder dem Rezipient*in auslösen.
Abb. 2:
Kategorisierung der GIFsGIF nach Gefühlslagen bei WhatsAppWhatsApp
Abb. 3:
MemojiMemoji als persönlicher AvatarAvatar
Verhältnismässig neu ist die Möglichkeit für das Betriebssystem iOS, sogenannte «Memojis» zu versenden.2 Dabei handelt es sich um unbewegte Bilder («Sticker»3). NutzerNutzer*in*innen können Memojis selbst gestalten. So kann ein solches Zeichen beispielsweise für den oder die Nutzer*in selbst stehen.Ethik4 Diesem AvatarAvatar können die von den Emojis bekannten Attribute auferlegt werden (wie beispielsweise die Herz-Augen oder die Träne) (siehe Abb. 3). Weiter ist auch möglich, statt eines selbstkreierten Avatars eines von 27 Tieren bzw. Figuren auszuwählen. So entsteht beispielsweise ein augenzwinkernder Tintenfisch oder ein schlafendes Einhorn. Es wäre hier interessant zu untersuchen, welche semiotische Aussagekraft einem solchen MemojiMemoji zukommt und ob die Wahl des Tieres bzw. des Avatars für die Erzeugung des kommunikativen Sinns gleichermassen relevant ist wie die Attribute.