Читать книгу Handbuch des Deutschen in West- und Mitteleuropa - Группа авторов - Страница 27

Eine deutschsprachige Kirche

Оглавление

Die Minderheit hat volle Religions- und Sprachfreiheit. Sowohl die deutsche Minderheit als auch die dänische Mehrheit sind evangelisch-lutherisch und teilen sich auch die bestehenden Kirchengebäude der dänischen Folkekirke.

Seit 1920 werden die Gottesdienste und kirchlichen Amtshandlungen in deutscher Sprache durchgeführt. Die kirchliche Versorgung erfolgt einerseits durch deutschsprachige Stadtgemeinden in der dänischen Volkskirche (Folkekirke) in den vier größten nordschleswigschen Städten Apenrade/Aabenraa, Hadersleben/Haderslev, Sonderburg/Sønderborg und Tondern/Tønder und andererseits in den ländlichen Gebieten durch die Nordschleswigsche Gemeinde, die – 1923 als Freikirche nach dänischem Recht gegründet – selbständig ist, aber durch einen Anschlussvertrag eng mit der Nordkirche (früher Nordelbische Kirche) verbunden ist. Sie hat fünf Pfarrbezirke, und zwar Burhkall/Burkal, Gravenstein/Gråsten, Hoyer/Højer zusammen mit Lügumkloster/Løgumkloster, Süder Wilstrup/Sønder Vilstrup und Tingleff/Tinglev, wo sich auch ein Kirchenbüro befindet. Früher gab es sieben Pfarrbezirke im ländlichen Bereich, heute sind es wegen gesunkener Einnahmen der Kirchensteuer in der Nordkirche, von der der Lohn des Pastors bezahlt wird, nur noch fünf. Die Pastorinnen und Pastoren unterstehen der geistlichen Aufsicht des Bischofs in Schleswig in Schleswig-Holstein.

Die deutschsprachige kirchliche Versorgung in Nordschleswig ist nach Meinung der Nordschleswigschen Gemeinde für den Zusammenhalt der Volksgruppe von nicht zu unterschätzender Bedeutung, da sie auch solche Menschen an die Minderheit bindet, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht den politischen oder kulturellen Organisationen der deutschen Volksgruppe anschließen möchten. Dazu kommt die Förderung der deutschen Sprache durch die Kirche, da sowohl mündlich als auch schriftlich nur Deutsch gebraucht wird.1

Handbuch des Deutschen in West- und Mitteleuropa

Подняться наверх