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2.1 Kulturtransfer und Identität
ОглавлениеJörg Roche
Wer mit Sprache kommuniziert, nimmt bekanntlich unterschiedliche Rollen an, weil er damit Unterschiedliches ausdrücken kann. Über diese in sozialer Interaktion ausgehandelten Rollen konstituiert ein Sprecher also unterschiedliche Identitäten. Wie aber verändern sich diese Rollen über sprachkulturelle Grenzen hinweg, wie lassen sie sich nebeneinander organisieren, ohne zu Interferenzen oder Konflikten zu führen? Die Frage der sozialen Identität eines Sprechers führt gleichzeitig zu grundsätzlichen Fragen des Kontaktes und Austausches von Kulturen. Inwiefern führt der Kontakt zu Konvergenzen, inwiefern zu Divergenzen? Handelt es sich dabei um Eigenschaften oder Zustände, wie es die Bezeichnungen Transkultur beziehungsweise transkulturell suggerieren oder eher um dynamische Prozesse der Transkulturation? Wie lassen sich diese ergebnisoffenen Prozesse sinnvoll im Unterricht einsetzen?
Lernziele
In dieser Lerneinheit möchten wir erreichen, dass Sie
die Konstitutionsprozesse sozialer Identität durch Sprache verstehen;
die Mechanismen der mehrfachen Kollektivzugehörigkeit von Sprechern kennenlernen;
die Prozesse von Konvergenz und Divergenz in transkultureller Kommunikation erkennen;
die Konzepte Transkultur und Transkulturation kritisch betrachten;
sich mit der skeptischen Hermeneutik als didaktischem Ansatz des Fremdsprachenunterrichts auseinandersetzen.