Читать книгу Kulturelle Nachhaltigkeit lernen und lehren - Группа авторов - Страница 44

2.1 Heimatkunde und Anthropozän

Оглавление

Der Einfluss des Menschen auf den Lebensraum Erde ist groß, was den Schluss auf ein menschgemachtes Zeitalter zulässt – das Anthropozän. Der Beginn des Anthropozäns kann mit dem Beginn der Industriellen Revolution vor ca. 200 Jahren datiert werden. Der Mensch ermöglichte sich selbst, in biologische, geologische und atmosphärische Prozesse der Erde massiv einzugreifen. Heutige Eingriffe werden jedoch vermutlich noch in 100.000 bis 300.000 Jahren nachwirken. Der Einfluss des Menschen auf die Erde ist global nachweisbar und kann nicht umgekehrt werden, was den Grund dafür liefert, das Anthropozän in die geologische Zeitskala aufzunehmen. (Vgl. BR Wissen 2018)

Zunächst wird der Begriff des Anthropozäns geklärt und auf die Bedeutung des Zeitalters im Schulkontext fokussiert. Der Begriff Anthropozän leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet sinngemäß das menschlich gemachte Neue. Der Mensch wird also zum Hauptakteur und initiiert und verstärkt als mächtiger Gestalter die Veränderungen des Erd-systems. Diese Veränderungen sind nachweisbar und schlagen sich langfristig in der Natur nieder. Dieser Umstand eröffnet auch neue Perspektiven, wenn er als Denk- und Handlungsrahmen genutzt wird. Der Mensch nutzt seine Umwelt, er prägt und verändert sie, indem er als Jäger Tierarten ausrottet, andere domestiziert oder Wälder abholzt, um Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Der Beginn dieser Entwicklung liegt also schon ca. 8000 Jahre zurück. Ein weiterer Marker wird im Zeitraum der Industriellen Revolution gesetzt, wobei die große Beschleunigung in den 1950er-Jahren stattfindet. Durch die Massenkonsumgesellschaften und den hohen Ressourcenverbrauch kommt es zu doppelten Umwelteffekten, da viele Ausformungen und Auswirkungen auf der gesamten Welt auftreten. Diese systemisch vernetzten Folgen sind nicht nur regional und lokal spürbar. (Vgl. Möllers 2014) Die Bedeutung von Klimaschutz und Klimawandel ist vielen Menschen, nicht zuletzt durch mediale Berichterstattungen, bewusst und sie setzen sich aktiv mit diesen Themen auseinander. Hier finden die Themenbereiche Anthropozän und Heimatkunde gute Anknüpfungspunkte. Anhand der geschichtlichen Entwicklung des Ortes können die Spuren des Menschen in Landwirtschaft, Industrie und Tourismus belegt und kritisch betrachtet werden.

Kulturelle Nachhaltigkeit lernen und lehren

Подняться наверх